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Kirche in WDR 2 | 18.05.2024 | 05:55 Uhr

Würde zuerst

«Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.» Ich bin Fan. Das Grundgesetz ist großartig.


Die Würde des Menschen an die erste Stelle einer Grundgesetzgebung zu stellen und damit Maßstab für alles Folgende zu formulieren, ist in keiner Weise selbstverständlich. Es geht nicht zuerst um das Recht als solches oder um die Gleichheit aller Bürger vor demselben, es geht um: Würde.


Ich habe den Eindruck: Würde gehört zu den Worten, die jede und jeder versteht und gleichzeitig schwer erklären kann, was sie denn nun konkret heißt. Konkret wird es dann im Anwendungsfall; oder wenn sie fehlt, die Würde, das würdevolle Umgehen mit jemandem oder etwas.

Ohne Würde ist alles nichts.


Würde ist mehr als Achtung. Die Würde des Menschen besteht in seinem Wert an sich.

Kein: um zu. Kein Zweck. Der Staat dient dem Menschen, nicht umgekehrt. Gott sei Dank leben wir nicht in einem Gottesstaat, sondern in einer freiheitlich-demokratischen Rechtsordnung.


Ich bin Christ. Ich verstehe Würde als etwas von Gott dem Menschen Geschenktes. Wie einen Glanz, den jeder Mensch hat, der nicht von dieser Welt ist. Manchmal ist er verborgen, aber Menschen sind Ebenbilder Gottes. So steht es am Anfang der Bibel. Keiner hat sich selbst gemacht. Die Geschichte Gottes mit den Menschen beginnt mit Glanz und Freiheit. Glanz, als Spiegel der Liebe Gottes. In jedem Menschen. Und die Freiheit: «
nein» zu sagen.


Unzweifelbar ist die Welt voller Dunkelheit, Schmerz, und Verzweiflung. Unzweifelbar, verdunkeln Menschen durch böses Handeln jeden Glanz und jedes Licht. Nur: Als Christ glaube ich, dass das nicht weggeht. Dass der Glanz nicht zu verlieren ist, dass es ein Licht gibt, das nicht zu löschen ist.


Noch einmal: zu verdunkeln: ja. Ich kann mich für das Böse entscheiden und mein Leben und das Leben anderer Menschen verdunkeln oder schwärzen. Aber den Glanz verlieren? Das geht nicht. Denn: Die Würde des Menschen ist unantastbar, weil sie im Kern niemandem zu nehmen ist. Sicher: Ich kann mich zu mir oder anderen Menschen würdelos verhalten. Ich bin frei, das Schlechte oder das Böse zu wählen. Aber ich kann meine Würde nicht verlieren.


Man muss sich vor Augen halten: Die Deutschen, die die Würde des Menschen an die erste Stelle des Grundgesetzes schreiben, tun das im Mai 1949 – vier Jahre nach Kriegsende - weil Deutsche während der NS-Zeit sechs Millionen Juden systematisch ermordet haben. Weil sie wissen, wozu wir Menschen fähig sind.


Niemand hat gesagt, das das einfach ist: Auszuhalten, dass auch der Würde hat, der sich würdelos verhält. Ob politisch Links oder Rechts, ob Mitte, Freiheitlich oder Sozial, ob Verwurzelt oder Geflüchtet, ob Christ, Moslem oder Agnostiker, ob Kriminell oder Korrekt: Die Würde des Menschen ist unantastbar.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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