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Kirche in WDR 2 | 28.05.2024 | 05:55 Uhr

Beten

Ich hab‘ so sehr gebetet. Mein Gott, was hab‘ ich gebetet! Immer mit demselben Wunsch. Immer mit derselben Bitte.

Zunächst hab‘ ich in ganz normalem Tonfall gesprochen. So wie man halt betet. Ruhig, sachlich. Angemessen, wie ich fand. Aber es tat sich nichts. Also hab‘ ich gedacht, ich muss mehr machen. Häufiger beten. Und engagierter. Das hab‘ ich dann getan. Hat aber nichts gebracht. Zumindest hat sich nichts geändert.

Aber ich hab‘ nicht nachgelassen. Ich hab‘ gedacht, das muss doch was bringen, da muss doch was möglich sein! Und hab‘ immer weitergemacht.


Irgendwann sind meine Gebete flehend geworden. Ich hab‘ echt alles an Emotion ‘reingelegt, was ich hatte. Und als das auch nichts geholfen hat, hab‘ ich angefangen mit Gott zu handeln. Ja, ich gestehe es, ich hab‘ versucht, mit Gott zu handeln. Ich weiß, das ist sinnlos. Geschenkt. Natürlich hab‘ ich nichts zu bieten, was Gott beeindruckt.

Ich hab’s trotzdem versucht. Hab‘ gesagt: „Du kannst kriegen, was du möchtest. Ich fang an, mich zu engagieren. Ich helfe Menschen, wo immer du willst. Ich spende, was das Zeug hält. Ich mache alles. Völlig egal. Nur lass mich nicht hängen. Bitte! Lass mich nicht allein mit meiner Bitte und meinem Flehen.

Irgendwann bin ich sogar so weit gewesen, zu sagen: „Mach irgendwas, Gott! Egal was! Gib mir ein Zeichen, dass du mich überhaupt hörst, dass du mitkriegst, wie es mir geht. Wie es in mir arbeitet, wie es in mir brodelt. Zeig mir irgendwie, dass du auf mich reagierst!“ Nichts. Nada. Njet. Nothing.


Und jetzt fällt mir nichts mehr ein. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Was du hören willst. Wie ich dich erreichen kann, Gott! Ich bin ratlos. Mit meinen Möglichkeiten völlig am Ende.


Nur eins weiß ich: Ich werd‘ nicht anfangen, dich in Ruhe zu lassen. Ich werd‘ nicht aufhören zu beten. Selbst wenn du nicht reagierst. Selbst wenn ich manchmal fast verzweifle, weil du nicht antwortest. Ich werde weitermachen mit dem Beten. Ich weiß, ich kann dich zu nichts zwingen. Aber ich weiß auch: Solange ich beten kann, habe ich ein Gegenüber. Ein Gegenüber, das vielleicht nicht reagiert - oder zumindest nicht so, wie ich das möchte. Aber ich habe jemanden, bei dem ich alles abladen kann. Alles, was ich denke. Alles, was ich fühle. Alles, was ich nicht verstehe, nicht akzeptiere. All das kann ich dir sagen, Gott. Und genau das werde ich tun. Immer wieder auf’s Neue.



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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