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Hörmal | 02.06.2024 | 07:45 Uhr

Grenzen überschreiten

Das soll Jesus gesagt haben? Nicht wirklich, oder? Das klingt ja wie übelsten nationale Hassbotschaften. Jesus ist auf Reisen. Er kommt in die Stadt Tyros, im heutigen Libanon. Eine Frau spricht ihn an: „Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist geplagt.“ Berührende Worte. Voller Respekt. Sie selbst ist keine Israelitin, keine Tochter Davids. Die einen sagen: Sie ist eine Griechin. Die anderen: eine Kanaanäerin. Heute könnte man sagen: eine Palästinenserin.


Zuerst zeigt Jesus ihr die kalte Schulter. Zu seinen Begleitern sagt er: „Für sie bin ich nicht zuständig. Ich bin nur zu den Bedürftigen aus Israel gesandt.“ Als die Frau nicht lockerlässt, bringt er diesen schrecklichen Satz: „Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nimmt und es vor die Hunde wirft.“ Das soll Jesus gesagt haben? Eine Frau bittet für ihre kranke Tochter. Und er beschimpft sie als Hund? Was für eine entwürdigende Sprache! War das ein Ausrutscher? Oder muss ich mein Bild von Jesus verändern?


Völker, die sich voneinander abgrenzen. Gemeinschaften, die zuerst an ihr eigenes Wohl denken. National Gesinnte, die andere beschimpfen. Und die ihre Privilegien gegen alle Fremden verteidigen. Das hat es auch zur Zeit der Bibel gegeben. Aber was bedeutet das für mich? Soll ich deshalb sagen: Genau so hat es Gott gewollt? So hat er seine Schöpfung geordnet? Völker sind Blutgemeinschaften, Staatlichkeit zielt auf Abgrenzung, wie die „Christen in der AfD“ schreiben?


Jesus hat dazugelernt. Er ist mit der Frau ins Gespräch gekommen. Hat ihren Glauben und ihr Vertrauen entdeckt. Sie hat bescheiden reagiert. Nicht über Nationen und Abgrenzung diskutiert. Sondern voll Vertrauen gesagt: „Es ist doch genug da für alle. Ich nehme, was übrigbleibt.“ Jesus hat sich selbst korrigiert. Die Tochter hat er geheilt. Und den Glauben der Frau gewürdigt. Noch schöner wäre es gewesen, wenn er für seine ersten Worte um Entschuldigung gebeten hätte.



Quelle: ChrAfD Aktuell, Offener Brief an die Deutsche Bischofskonferenz (https://chrafd.de/index.php/364-offener-brief-dbk-zu-erklaerung-feb24), zuletzt abgerufen am: 27.05.24



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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