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Hörmal | 19.05.2024 | 07:45 Uhr

Risiko und Geist

„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.“ Wie oft höre ich diesen Nachtrag bei Werbungen im Fernsehen und Radio! Und – der Hinweis langweilt mich, je öfter ich ihn höre. Dabei muss so ein Satz erfolgen, wenn geworben wird für Medikamente, die rezeptfrei zu bekommen sind. Das schreibt das Heilmittelwerbegesetz vor, um die Verbraucher davor zu schützen, die Medikamente falsch anzuwenden. Wahrscheinlich wollen sich aber auch die Hersteller der Medikamente gegen Klagen schützen: Sie hätten ja nicht auf die möglichen Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen.

Also: Ich habe nicht Arzt oder Apotheker gefragt, sondern habe selbst einmal so einen Beipackzettel gelesen für ein allgemein erhältliches Schmerzmittel. Aber verstanden habe ich nicht viel – vor allem, wenn es um die Zusammensetzung des Medikaments geht und um mögliche andere Krankheiten, die es zu berücksichtigen gilt. Immerhin kann sich das Medikament auch schädlich auf andere Organe auswirken, die vielleicht schon angegriffen sind. Ganz schön kompliziert – aber auch hier immer wieder der Hinweis auf dem Beipackzettel: Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker. Und das ist ja auch grundsätzlich vernünftig: Kompetente Fachleute zu fragen, besonders wenn es um die eigene Gesundheit geht.

Dabei steht auch fest: Risiken und Nebenwirkungen gibt es doch immer, nicht nur, wenn ich Medikamente einnehme. Alles, was ich tue, birgt Risiken und hat Nebenwirkungen: Wenn ich über die Straße gehe, kann ich von einem Auto angefahren werden. Und wenn ich sparsam lebe, dann verhindere ich das Wirtschaftswachstum, wenn ich dagegen konsumiere, dann verbrauche ich eventuell übermäßig Ressourcen, die weltweit immer knapper werden.

Ein Leben ohne Risiken und Nebenwirkungen gibt es nicht. Da helfen mir kompetente Fachleute letztlich auch nur bedingt weiter. Und am Ende bleibt die Verantwortung doch wieder bei mir selbst: Ich muss mich entscheiden, nehme ich das Medikament oder nehme ich es nicht. Gehe ich über die Straße oder nicht, trage ich zum Wirtschaftswachstum bei oder schone ich die Umwelt. Und je bewusster mir wird, wie ambivalent alles und jedes ist und welche Verantwortung ich habe, desto komplizierter erscheint mir mein Leben. Da helfen auch keine platten Propagandasprüche und einfache Politikparolen. Jeder muss bereit sein, selbst nachzudenken und abzuwägen: Was geht und was geht nicht, was hilft und was hilft nicht. Es braucht einen Geist der Unterscheidung. Und es braucht ein Vertrauen, dass es – nach reiflicher Überlegung – doch gut werden kann.

Genau darum geht es, wenn Christen am heutigen Sonntag das sogenannte Pfingstfest feiern. Sie vertrauen da auf die Wirkung von Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und sogar auf die Ehrfurcht vor allem Großen und damit vor Gott im eigenen Leben – und nennen das dann den Geist Gottes. Vielleicht eine Hilfe, wenn es um Risiken und Nebenwirkungen geht?


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