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Kirche in WDR 2 | 03.06.2024 | 05:55 Uhr

Hoffnung und Fußball

Heute ist wieder Montag, und weil heute Montag ist ist das Wochenende leider auch schon wieder vorbei. Tja. Und ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Aber bei mir steigt langsam doch das Kribbeln wegen der Fußball Europameisterschaft. Heute noch ein Test gegen die Ukraine, am Freitag geht’s gegen Griechenland – und dann dauert es noch genau eine Woche bis zum Eröffnungsspiel gegen die Schotten.

Als Kind war ich ein schlechter Fußballer. Wir hatten bei uns zu Hause neben dem Gemüsegarten eine Fußballwiese, auf der sich fast jeden Tag die Kinder aus dem Dorf zum Fußball getroffen haben. Zwei abgebrochene Bohnenstangen, ein Lichtmast und ein zum Knäuel geformte Jacke – schon waren die Tore fertig. Und dann wurden die Mannschaften gewählt. Ich blieb immer ziemlich lange übrig. Zu langsam und zu unbeweglich am Ball. Hat natürlich keiner gesagt, aber so war es. Ich musste meistens ins Tor, weil auch langsame Kinder da am wenigsten Mist bauen konnten. Und doch gab es manchmal so Tage, da bin auch ich in Horst Hrubesch Manier nach vorne gelaufen, hab das Tor sich selbst überlassen und den Ball irgendwie über die Torlinie des Gegners gedroschen, gespitzelt, geköpft. Und dann habe ich das Gefühl, für einige Sekunden wenigstens ein Bundesliga-Star zu sein sehr genossen. Unbeschreibliches Kinderglück.

Inzwischen gibt’s bei mir Fußball nur noch im Fernsehen oder im Stadion. Ich habe eine Dauerkarte von Viktoria Köln. Die spielen inzwischen in der dritten Liga und kriegen ganz ansehnlichen Fußball zustande. Ich hab mit meinen Kumpeln aber auch die düsteren Jahre dort mitgemacht. Verbandsliga, 50 Zuschauer auf der Tribüne, Stimmung wie auf dem Mülheimer Friedhof bei einer Beerdigung. Aber wir sind immer hingegangen. Egal wer der Gegner war. TUS Freialdenhoven, Alfter, Straelen – oder eben jetzt Dynamo Dresden, 1860 München oder Regensburg in der dritten Liga. Ich habe neulich mit Philipp Selldorf gefachsimpelt. Er schreibt für die Süddeutsche Zeitung über Fußball und ist übrigens begeisteter Amateurfußball-Zuschauer. Sonntags geht er schon mal auf den Platz bei ihm um die Ecke. Und schaut der Kreisliga zu, der alleruntersten Liga. „Da bekomme ich den Glauben an das Gute im Menschen wieder“ hat er gesagt. „Erzählt werden immer nur die schlimmen Geschichten von Prügeleien. Aber die wirklichen Fußballer, die sind gut miteinander“ hat er gesagt. Er glaubt, dass die Hoffnung der Motor des Fußballs ist. Denn im Fußball gelte immer die Hoffnung, dass es am nächsten Spieltag besser laufen werde. Oder in der nächsten Saison in einer anderen Liga. Und Schalke- oder Duisburgfans, die gerade an ihren Clubs verzweifeln rät er: „Im Fußball hilft nur die Loyalität. Nichts anderes.“ Der echte Fußballfan ist treu. Fromm ausgedrückt: Fußballfan sein ist ein bisschen wie Heiraten. In guten und in bösen Tagen. In Gesundheit und Krankheit.

Wunderbar, wovon der Fußball auch erzählt. Jenseits von Macht und Geld. Vom Mannschaftsgeist, von der Spielfreude und von der Hoffnung, was geht, wenn Menschen zusammenhalten. Nicht nur beim Fußball. Und nicht nur an einem Montagmorgen.

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