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Kirche in WDR 2 | 04.06.2024 | 05:55 Uhr
Mädchenbildung
Ganz
anders sieht das Leben aus von Anastasia im Südsudan. Um der Heirat zu
entgehen, die ihre Eltern für sie vorgesehen hatten, ist Anastasia mit 13
Jahren von zu Hause ausgezogen. Ihr Wunsch war es in die Schule zu gehen. Statt
zu putzen, zu kochen oder das Gemüse anzubauen hat sie sich für Hausaufgaben
und Lernen entschieden. Ein schwieriger Schritt. Dazu hat sie echt Mut
gebraucht.
Im äußersten Westen des Südsudans, nahe an der Grenze zur Zentralafrikanische Republik, hat Anastasia in der Pfarrei Ave Maria eine sichere Unterkunft gefunden und kann hier endlich zur Schule gehen.
Anastasia hat uns vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ erzählt, dass sie später einmal Ingenieurin werden will. Der Weg ist natürlich noch weit, aber aktuell besucht sie die weiterführende Schule; schon mal ein guter Start.
Und die Möglichkeiten sind da. Denn auf dem großen Gemeindegelände der Pfarrei gibt es neben einem Gesundheitszentrum auch zwei Grundschulen, eine Sekundarschule und eine Berufsschule. Und das spricht sich herum... Inzwischen kommen jeden Monat weitere Mädchen. Darüber freut Anastasia sich wirklich sehr, denn sie sagt, sie möchte gerne ein Vorbild für andere Mädchen sein und wünscht sich, dass auch andere zur Schule gehen.
Boh, also ich finde Anastasia echt stark und in keiner Weise mit mir als 13-Jährige vergleichbar – ich schäme mich fast ein bisschen und denke jetzt als Erwachsene:
Wie gehe ich eigentlich mit all den Talenten um, die Gott mir gegeben hat? Nutze ich meine Begabungen und die Möglichkeiten auch angemessen?
Ich finde Anastasia tut das. Sie ist da viel weiter als ich es in dem Alter war!!!