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Kirche in WDR 3 | 15.08.2014 | 07:50 Uhr

Dienstanweisung an einen Unterteufel

Sprecher:

„Mein lieber Wormwood, ich bin erstaunt, dass du mich fragst, ob es wichtig sei, den Patienten über deine Existenz im Dunkeln zu lassen. Diese Frage ist uns, zumindest für die gegenwärtige Phase des Kampfes, vom Oberkommando bereits beantwortet worden. Im Augenblick besteht unsere Strategie darin, uns zu tarnen.“

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

die eben gehörten Zeilen stammen nicht aus Protokollen eines Nachrichtendienstes. Auch die betreiben die Verschleierung und seit Monaten sind die Nachrichten voll von diesem Versteckspiel. Nein, diese Zeilen stammen aus der „Dienstanweisung an einen Unterteufel“. Und geschrieben hat sie der britische Schriftsteller C.S.Lewis im Jahr 1942, mitten im Weltkriegsgetümmel.

Ich bin ein großer Bewunderer und leidenschaftlicher Leser von Clive Staples Lewis, der mit seinen christlich inspirierten Erzählungen und Geschichten, wie u.a. die Chroniken von Narnia, viele seiner Generation begeistert hatte.

Der Autor, der nach langem Ringen mit seinem Glauben zurück zum Christentum fand, widmet sich in dieser „Dienstanweisung an einen Unterteufel“ einem unbequemen Thema: der Existenz des Dämonischen im Leben. Und er benennt eine Strategie des Teufels genau darin, dass jedermann seine Existenz in Frage stellen bzw. von vornherein leugnen soll.

Und so soll der junge Unterteufel namens Wormwood höllisch aufpassen, dass er nicht auffällt bei seinem Treiben. Dabei hat er einen schweren Fall. Er soll einen jungen Mann vom rechten Weg abbringen. Wormwood hat die Aufgabe, seinen – wie er es ausdrückt – "Patienten" in jeder Hinsicht zu verderben: Geistig, seelisch, moralisch. Hin und wieder erzielt der Unterteufel durchaus gewisse Erfolge. Doch am Ende misslingt das dem armen Unterteufel.

Sprecher:

„Ich habe mit größtem Missvergnügen davon Kenntnis genommen, dass Dein Patient Christ geworden ist.“

Das Buch ist höchst unterhaltsam. Dabei ist das Thema natürlich etwas, was die wenigsten gern beim Namen benennen: das Böse. Wie sehr würde ich mir wünschen, es gäbe nur da Gute auf der Erde, das Schöne und Reine. Aber das Leben des Alltags zeigen mir: es gibt auch Kräfte, die sich meinem Streben zum Guten widersetzen. Es gibt so etwas wie dämonische Strukturen und warum sollte ich sie nicht teuflisch nennen?

Es gäbe gute Gründe, nicht über den Teufel zu sprechen – nicht zuletzt deshalb, weil es unbequem ist. Aber Joseph Kardinal Höfner, der ehemalige Erzbischof von Köln und ein kluger Theologe des 20. Jahrhunderts hat einmal gesagt:

Sprecher:

„Die katholische Theologie hält an der Existenz des Teufels und dämonischer Mächte fest. Es besteht auch für den Menschen des ausgehenden 20. Jahrhunderts kein Grund, das Wirken Satans und böser Geister in unserer Welt zu leugnen oder die Aussagen darüber als absurd zu empfinden.“

Da kann ich mich wiederfinden, das entspricht meiner Lebenserfahrung als Mensch und Christ: Ja, es stimmt, der Glaube ist „nichts für schwache Nerven“, wie es sprichwörtlich heißt. Es gibt das Gute genauso wie das Böse, das Richtige ebenso wie das Falsche. Ich kann mich für das eine wie für das andere entscheiden.

Beim Thema "Barmherzigkeit" fällt mir folgendes Beispiel von mir selber ein: Wenn ich durch die Einkaufsstraßen von Wuppertal gehe und an Bettlern vorbeikomme, spüre ich die Versuchung eines "Wormwood", der mir einredet, ja, es ist kalt und es regnet, und der da sieht auch ziemlich hilfsbedürftig aus, aber dem jetzt Geld zu geben, kommt nicht in Frage, der braucht das doch eh nur für Alkohol oder Drogen.

Deshalb braucht es an manchen Tagen auch Mut, das Richtige zu tun, und manchmal auch Tapferkeit und Kampfgeist.

Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wünsche ich heute die Aufmerksamkeit und die Entschlossenheit, das Gute zu tun!

Das wünscht Ihnen Pfarrer Torsten Kürbig aus Wuppertal.

*Ebd., 33

*http:// gutezitate.com/zitat/279858

Copyright Vorschaubild: wikimedia

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