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Kirche in WDR 3 | 11.10.2014 | 07:50 Uhr

Vom Gottesbezug

Guten Morgen, verehrte Hörerinnen und Hörer!

Der Rhein ist ein breites Band. Lebendig, schillernd und verschwiegen.

Seine Wellen haben viel gesehen, gehört, umspült und aufgenommen.

So zum Beispiel den Brief meiner Freundin Amelie. Sie hatte mich vor vielen Jahren in Köln besucht. In ihrer Tasche trug sie einen Brief, den sie an eine Vorgesetzte geschrieben hatte. Diese Frau hatte sie verletzt und gedemütigt. Der Brief war ein Rachebrief. Emotionsgeladen, aggressiv.

Als wir am Rheinufer standen, las Amelie mir den Brief vor. Anschließend schwiegen wir beide. Die vorbeiziehenden Schleppkähne surrten leise.

Nach einer Weile zerriss sie den Brief in kleine Stücke. Langsam ging sie über die Ufersteine und warf die weißen Papierfetzen in die glitzernden Wellen.

Als Amelie sich wieder neben mich stellte, wirkte sie erleichtert.

Das war’s, sagte sie, und jetzt geht‘s weiter.

Meine Freundin hatte eine Last abgegeben. Es war wohl ihre Art, mit negativen Gefühlen umzugehen. Und der Rhein wurde zum Reiniger, zum Mitwisser, zum Heiler. Nun fühlte sie sich befreit und konnte einen neuen Anfang wagen.

Etwas abgeben können. Stärkung erfahren in schwieriger Situation. All das lässt Menschen sich an Gott wenden.

Im Psalm 42 heißt es: Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, nach dir!

Dieses Schreien ist mehr als ein Sprechen oder ein Rufen. Es ist Zeichen äußerster Anstrengung. Diese Seele schreit nach lebendigem Wasser. Nicht nur, um persönliche Not loszuwerden, sondern um von diesem Wasser zu trinken. Es sich einzuverleiben. Diese Seele hat existentiellen Durst. Und kein Erfrischungsgetränk dieser Welt kann solchen Durst stillen.

Der Psalm 42 ist ein Sehnsuchtspsalm. Wo und wann finde ich dich, lebendiger Gott?, schwingt darin mit.

Der Psalm findet Antwort im Angebot, das Jesus macht. Am achten Tag, dem letzten Tag eines großen Festes, spricht der Gottessohn zu den Menschen: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke.

Ich horche auf.

Das ist jemand, der meinen Durst nach dem Sinn meines Lebens stillen möchte.

Das ist jemand, der meine Fragen nach dem Leid, nach den Schönheiten in dieser Welt beantworten möchte.

Das ist jemand, der sich als großen Fluss anbietet, an dessen Fluten ich nicht nur meine Last abgeben, sondern aus dem ich trinken und mir Lebenskraft holen kann. Aber wie?

Der Rhein ist ein breites Band. Lebendig, schillernd und verschwiegen.

Seine Wellen haben viel gesehen, gehört, umspült und aufgenommen.

Wie ein Fluss fließt auch die Verbindung zwischen Jesus und Gott.

Unaufhaltsam und kraftvoll.

Solch eine Verbindung bietet Jesus mir an. Eine strömende, fließende Verbindung zu ihm und zu Gott, die Energie und Lebensfreude gibt.

Trotz aller Steine, die im Wege liegen.

Trotz aller Einengungen und Teilungen.

Gegenwärtiger Gott, ich möchte dich heute als mein Lebenswasser erfahren. Lebendiges Wasser, das mir Kraft gibt, mich reinigt und dem ich mich

und alles, was ich trage, anvertrauen kann.

Aus Coesfeld grüßt Sie Petra Fietzek.

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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