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Kirche in WDR 3 | 11.12.2014 | 07:50 Uhr

Randgestalten - die Hirten

Advent und Weihnachten ohne Musik. Plätzchen oder Glühwein? Geht doch nicht, oder? Und ohne Weihnachtsbilder von Stern, Krippe und geschmücktem Baum schon mal gar nicht. Ich wette, dass auch Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, Ihre Weihnachtsbilder haben. Nein, nicht alle an der Wand. Im Kopf, oder im Herzen sind sie. In der Erinnerung. Jetzt tauchen sind sie wieder auf.

Für mich bleibt das wichtigste, das vertrauteste Bild das, welches Lukas in der Bibel gemalt hat. Das mit dem Kaiser Augustus und seinem Gebot. Und mit Maria und Joseph auf der Herbergssuche und mit dem Kind im Stall.

In allen Ecken dieses großen Bildes gibt es Besonderheiten. Zum Beispiel links unten: Da erkenne ich Männer, die draußen Tiere hüten. Weit entfernt von Rom und dem Kaiser. Es sind Männer, die am Rand leben. Nötig für die bürgerliche Gesellschaft, aber bitte auf Abstand bleiben! Es sind Hirten. Zu erwarten ist von ihnen nichts; nur dass sie ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit tun - und hoffentlich halbwegs ehrlich bleiben. Einfluss haben sie nicht. Viel zu sagen auch nicht.

Trotzdem sind sie für das Gesamtbild wichtig. Sie spielen mit in der Weihnachtsgeschichte - und zwar noch ganz anders als jene, die alle Welt für die Wichtigsten hält. Die Hirten, nicht fromm, nicht redlich, manchmal eher gottlos und unredlich, ausgerechnet sie bekommen als erste die wichtige Botschaft von dem, was Weihnachten geschieht. Ausgerechnet sie, diese lumpigen Kerle. Die großen Weltenlenker bleiben in der Ferne. Aber die Hirten werden zur Krippe gehen.

Den Hirten geht ein helles Licht auf. Im großen Weihnachtsbild und auf allen Nachbildungen ist zu sehen, wie es bei ihnen ganz klar wird. Glanz fällt auf sie - und lässt sie erschrecken, blendet die Augen, lässt die Herzen stocken. Denn da geschieht es nun: Der lebendige Gott, den sie kaum kennen, dem sie am liebsten aus dem Wege gehen, lässt ihnen etwas sagen. „Da fürchteten sie sich sehr!“

An dieser Stelle im Weihnachtsbild angekommen, geht es mir immer wie den Hirten selbst. Ein Schrecken durchfährt mich: Gott bleibt nicht fern. Er schweigt nicht. Er redet. Und durchleuchtet mein Dunkel, findet mich auch am Rand.

Will ich mich wirklich auf Weihnachten einlassen und nicht nur ein Bild betrachten, das ich bald wieder einmotte, dann bedeutet das auch: Erkennen, dass der lebendige Gott mit mir in dieser Welt zu tun haben will! Und das geht nicht ohne Erschrecken. Wenn er mit seiner Klarheit in meine Dunkelheiten kommt, die Geheimarchive meines Gedächtnisses und meines Gewissens durchleuchtet. Wenn er aufdeckt, was ich lieber nicht wissen, nicht wahrhaben will. Wenn er so manchen Schatten meiner Seele benennt. Wenn er darüber aufklärt, warum so viele im Schatten ihr Leben fristen müssen und was ich damit zu tun habe, dann kann es nur ein heiliges Erschrecken geben.

Doch jene Hirten, aus dem Dunkel ins Licht gerufen, hören sofort eine Stimme aus dem Himmel: „Fürchtet euch nicht!“

Deshalb, bitte: Das Weihnachtsbild jetzt nicht vor lauter Schrecken wegwerfen, sondern weiter hinschauen! Das macht Gott ja nicht umsonst, dass er sich so in unser Bild begibt.

Und die Engel, ja, das sind wirklich Engel! Sie sagen; Gott will nicht, dass Du vor Angst zitterst. Du darfst Dich freuen. Und alle anderen auch. Denn für uns alle kommt der Retter, der uns von den Schatten befreit. -

Danke, dass Sie heute Morgen mit mir hingeschaut und gehört haben, Ihr Pfarrer Eko Alberts aus Bonn.

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