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Kirche in WDR 3 | 31.01.2015 | 07:50 Uhr

Der siebte Sinn

Der Klassiker der Verkehrserziehung im Fernsehen, das war die Sendung „Der 7. Sinn“: Quietschende Reifen, eine sonore tiefe Stimme, die vor den Gefahren des Glatteises im Winter warnte und zum Schluss immer ein Unfall.

Aufmerksam verfolgte ich in meiner Kindheit diese Art der Ermahnungen und Warnungen im Fernsehen. Warum aber hieß die Sendung „Der 7. Sinn“? Haben wir Menschen nicht eigentlich fünf Sinne?

Guten Morgen!

Der siebte Sinn – manch einer spricht auch vom sechsten Sinn – meint so etwas wie Vorahnungen. Zwar werden die meisten Menschen wissen, was damit gemeint ist, aber sie können es kaum in Worte fassen, was es eigentlich bedeutet und was im Menschen passiert. Wissenschaftlich erklären lassen sich solche Ahnungen oft nicht. Schmecken, riechen, hören, tasten, sehen – alles ist wissenschaftlich messbar. Aber der siebte Sinn? Der eben nicht. Trotzdem scheint es ihn zu geben.

Mir zeigt das nur, dass der Mensch mehr ist als wissenschaftlich beweisbare Materie. Er ist zugleich ein beseeltes Wesen. Aber auch die Seele des Menschen gibt heute noch manche Fragen auf. Viele Jahrhunderte lang haben sich Wissenschaftler bereits mit ihrer Erforschung beschäftigt. Schon in der Antike hat man versucht, sie im Körper des Menschen organisch zu finden. Vergeblich. Aber die Gefühle, die Ahnungen, sie haben ja einen Platz in uns und stellen eine Wirklichkeit dar, nur ist es schwer, diese zu verorten. Es gibt doch Dinge zwischen Himmel und Erde, die nicht zu messen und mit Händen zu fassen sind. Das, was den Menschen bewegt, was ihn innerlich fühlen und erkennen lässt, was ihn abwägen, ahnen und auch entscheiden lässt, das ist nicht vollständig erklär- und bestimmbar. Und gerade dieses Unerklärbare und Unbestimmbare, das über alles Messbare hinausgeht, das berührt das, was man Seele nennen kann und dem siebten Sinn sehr nahe kommt. Ich glaube, dass man diesen siebten Sinn trainieren kann, wie man das mit den anderen Sinnen auch tun kann. Ich kann lernen, auf meine Intuition zu hören, auf sie zu vertrauen.

Christlicher Glaube meint genau dies: Auf die Erfahrungen von Generationen von Menschen zu vertrauen, dass es im Leben mehr als nur Messbares, Greifbares gibt. Mir gibt das den Mut, auch über das Greifbare und Messbare hinaus zu vertrauen und zu glauben. Auch wenn mit diesem Glauben – ebenso immer zutiefst menschlich – der Zweifel verbunden ist: Kann ich denn dem, was sich da in mir regt, auch wirklich Glauben schenken? Ein Beispiel für solche Zweifel an der eigenen Intuition ist die Erfahrung von zwei Freunden Jesu. Sie sind nach Jesu Tod auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus. Traurig und enttäuscht über die Ereignisse unterhalten sie sich auf dem Weg, als ein Fremder sich zu ihnen gesellt. Gemeinsam laufen sie weiter, der Fremde legt ihnen die Schrift aus und macht ihnen deutlich, dass alles, was um Jesu Tod geschehen ist, geschehen musste. So erreichen die Drei am Abend das Dorf. Und weil es spät geworden ist, geht der Fremde nicht mehr weiter und bleibt bei den beiden. Während er das Brot mit ihnen teilt, erkennen die zwei Freunde im Fremden Jesus, ihren tot geglaubten Meister. Er lebt! In diesem Moment der Erkenntnis sehen sie ihn nicht mehr. Nach diesem Erlebnis, so steht in der Bibel, fragten sich die beiden: „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ (Lk 24,32)

Die beiden Jünger hatten eine Ahnung, eine Intuition, einen siebten Sinn – dem sie jedoch zunächst nicht trauten.

Manchmal geht es mir genauso wie diesen beiden Freunden Jesu: Erst im Nachhinein erkenne ich, da war Gott im Spiel in meinem Leben. In der eigentlichen Situation aber habe ich aber keinen Gedanken darauf verwendet. Und ich merke, ich muss mich immer wieder neu daran erinnern, meinem siebten Sinn mehr Beachtung zu schenken, eben auch mehr mit Gott in meinem Leben zu rechnen.

Aus Duisburg grüßt Sie Meike Wagener-Esser.

Copyright Vorschaubild: CCO Public Domain Pixabay

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