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Kirche in WDR 3 | 04.09.2015 | 07:50 Uhr

Fürbitten

Guten Morgen!

Edda kommt nie allein zu mir.

Sie hat immer eine Kohorte von mindestens zwei Kindern bei sich.

Edda ist zehn und Klassensprecherin der 4b. Und das mit Leib und Seele.

Mindestens jede zweite Pause wird sie im Lehrerzimmer vorstellig und lässt sich nicht abwimmeln.

Es ist fast wie ein Ritual. Es läuft immer gleich ab.

Sie kommt mit ihrer Vertrautentruppe im Schlepptau. Sie halten dann alle an und bleiben in Hörweite stehen, nur Edda kommt noch ein Stück näher zu mir hin.

Und dann fängt sie an: „Frau Uhrmeister, es ist nicht fair, dass der Boris jetzt auch länger bleiben muss. Der hat da überhaupt nicht mitgemacht.“

Sie lässt sich nicht vertrösten und gibt nicht auf, bevor sie nicht mindestens eine Kursänderung durchsetzt hat.

Mit diesem Verhaltensmuster steht Edda in einer langen Tradition von Geschichten, die von Fürbitten handeln.

Eine davon ist diese:

Gott hat vor, die Stadt Sodom und Gomorrha vollständig zu zerstören.

Abraham erfährt davon, als er auf dem Weg dorthin ist.

Und dann verhält er sich in etwa so, wie Edda, wenn sie einen ungerecht behandelten Mitschüler verteidigt:

Sprecher: „Aber Abraham blieb stehen vor dem Herrn und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?“

(1. Mose 18,22f.)

Haben Sie schon mal für jemanden ein gutes Wort eingelegt?

Für einen anderen um etwas gebeten?

Vor einem anderen Menschen?

Vor Gott?

Edda und Abraham bitten für andere. Und an beiden kann man sehen, dass eine Fürbitte nicht die einfachste Form des Gesprächs ist.

Wer für einen anderen vor einem anderen spricht, der muss schon etwas wollen; der muss genau wissen, was er sagen will und wie er es sagen will; der traut sich was.

Edda hat mit Sicherheit eine andere Überzeugungstechnik als Abraham, aber in einem Punkt sind sie gleich:

Andere Menschen sind ihnen so wichtig, dass sie etwas riskieren.

Sie stellen sich beide vor ihre Gesprächspartner mit festem Stand und dann sprechen sie für einen anderen.

Wenn sich einer so klar vor einen stellt, dann hört man zu. Man kann gar nicht anders.

Gott ist da keine Ausnahme.

In der Geschichte mit Abraham hört er genau zu und lässt sich von ihm bewegen.

Vielleicht können wir uns von Abraham und Edda etwas abschauen. Wenn wir in die Situation kommen, für einen anderen in die Bresche zu springen.

Sich Verbündete suchen. Sich genau überlegen, was man sagen will. Stehen bleiben, sich eine gute Position für das Gespräch suchen und dann reden.

Ich bin überzeugt, dass das eine Wirkung hat. Nicht immer die, die man sich wünscht, aber so eine Fürbitte bleibt nicht ungehört. Nicht im Himmel und nicht auf der Erde.

Wer die Geschichte von Sodom und Gomorrha kennt, weiß: Gott hat die Stadt trotz der Fürbitte Abrahams dem Erdboden gleich macht. Aber eine Familie rettet er doch. Die von Abrahams Bruder.

Ob Abraham das bewirkt hat, wer weiß.

Edda bewegt mit ihrer Fürsprache ganz sicher was. Das habe ich am eigenen Leib erfahren. Sie hat mich mit guten Argumenten und Wahrhaftigkeit noch immer umstimmen können.

Und ich glaube auch, dass Gott sich bewegen lässt. Wenn es um Menschen geht, die uns wichtig sind, dann hört er zu.

Überlegen Sie mal, für wenn Sie ein gutes Wort bei Gott einlegen würden.

Und dann: Probieren Sie es aus!

Ihre Judith Uhrmeister aus Düsseldorf.

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