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Kirche in WDR 3 | 18.03.2016 | 07:50 Uhr

Zorn

Guten Morgen! Kennen Sie auch so zornige Menschen? Das sind die, die ganz schnell denken „Was will der denn schon wieder?“ – Eine Reizfigur oder ein Reizthema und schon kommt die Wut hoch. Nicht umsonst ist in letzter Zeit immer mehr von „Wutbürgern“ die Rede. Menschen, die sich lautstark über eine Sache aufregen, sich immer mehr reinsteigern, ausfallend werden und durch Argumente kaum mehr zu bremsen sind.

Das ist ein Zorn, der nicht gut tut. Und nicht umsonst gehört der Zorn in der katholischen Tradition zu den sieben Tod- oder Hauptsünden.

Eine der ersten Zorngeschichten in der Bibel ist die Erzählung von Kain und Abel.

Abel hat seinem Bruder Kain irgendwas voraus. Er wird offensichtlich von Gott bevorzugt. Abels Opfer wird von Gott angenommen. Kains Opfer nicht. Und da kommt in Kain ein Zorn auf, und er kann an nichts anderes mehr denken. Und irgendwann schlagt er zu und bringt seinen Bruder Abel um.

Solche Folgen kann der Zorn haben. Zorn aus Neid, Zorn aus Eifersucht, Zorn aus einer Krankung heraus und dann kommt die Aggression und man schlagt zu. Manchmal ist es eine sehr direkte Aggression: Äußerlich draufhauen! Aber es gibt auch so eine versteckte Aggression.

Manche Menschen haben so einen aggressiven Unterton. Sie leben fast standig aus so einem Groll, den sie nicht loswerden.

Sie fühlen sich ohnmächtig, unterdruckt, an den Rand gestellt - oder verletzt, angegriffen, provoziert. Wie viele der Kriege und Konflikte der letzten Jahre sind durch Zorn entstanden oder eskaliert?!

In der Bibel, besonders im Alten Testament wird oft von Zorn berichtet - aber meistens ist es dann Gottes Zorn. Gott sieht die Zustande auf der Erde - wie die Menschen sich gegenseitig die Kopfe einschlagen, wie die Schwachen ausgebeutet und die Armen unterdruckt werden, wie die Menschen Kriege fuhren. Er sieht Gewalt und Unrecht in all ihren Formen.

Das alles sieht Gott und wird zornig. „Ich hatte die Welt doch gut geschaffen, und wollte doch, dass die Menschen in Frieden und Gerechtigkeit zusammen leben“, wettert Gott. „Und was passiert? Bose Taten und Unrecht überall.“

Und er wird darüber – verständlicherweise - zornig. Immer wieder - wir können es in der Bibel lesen vom ersten Buch Mose über die Psalmen bis hin zu den Propheten.

Und da wird Gott dann meist ganz menschlich gezeigt - wie er voller Groll ist und auch Strafe und Gericht androht. Aber immer wieder reut es ihn auch. Da sagt Gott zum Beispiel:

„Wie könnte ich dich (…) aufgeben, Israel? (…) Mein Herz wendet sich gegen mich, mein Mitleid lodert auf. Ich will meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken. (…) Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch,(…) Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns.“ (Hosea 11,8ff (Einheitsübersetzung))

Gottes Herz erhebt Einspruch gegen den Zorn. Es wendet sich gegen Gott selbst. - Bei Gott siegt am Ende die Barmherzigkeit. Er führt die Strafe nicht durch, lässt den Zorn nicht raus. Gott schreitet nicht ein mit einem Gericht, das die Menschen dann verderben wurde.

Das zeigt aber auch: Zorn gibt es nun mal in der Welt. Ob es uns gefällt oder nicht. Auch bei Gott. Der Zorn ist da, und er mag auch manchmal sogar berechtigt sein.

Dann siegt bei GOTT aber die Barmherzigkeit; Gott gibt den Menschen immer wieder eine neue Chance; selbst wenn sie sich von ihm abwenden. Und er erwartet das auch von uns.

Ich will also zusehen, dass ich die Sonne über meinem Zorn nicht untergehen lasse, wie es in der Bibel an anderer Stelle heißt. (Epheser 4,26) Das ist ein gutes Rezept für unsere Zeit, in der Zorn und Wut so oft das Zepter zu übernehmen versuchen meint Ihr Pfarrer Bernd Becker aus Bielefeld.

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