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Kirche in WDR 3 | 30.05.2017 | 07:50 Uhr

Mehr Wertschätzung als Wertschöpfung

Guten Morgen!

Ich bin begeistert von der Reisefreiheit, dem Austausch mit Menschen unterschiedlicher Kulturen und Geschichte. Deshalb bin ich ein überzeugter Europäer!

Aber wenn ich Mitteilungen der Europäischen Kommission lese, dann vergeht mir meine Euphorie! Da dreht sich alles ums Geld: Europa wird auf den Euro verkürzt. Es geht um Effizienz, Rationalisierung, Flexibilität, Wertschöpfung, Output, Mobilität, Excellenz und/oder Humanressourcen. Im Mittelpunkt steht die Wertschöpfung und nicht die Wertschätzung des Menschen. Aber – so frage ich: Ist das das Menschenbild des alten Europas, das seine Wurzeln im Humanismus hat?

Die Monstranz Europas – scheint mir – ist die Ökonomie. Alles wird hergeleitet vom Markt, von der internationalen Konkurrenz, von der Globalisierung und von Privatisierungstendenzen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Der Markt wird es richten. Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht! So ist scheinbar die Maxime.

Aber wenn es nur noch um die Maximierung der Rendite geht, verabschiedet sich Europa von den ethischen Grundlagen des Wirtschaftens. Es geht zwar um Marktwirtschaft – aber um soziale Marktwirtschaft. Das ist es, was den Menschen gut tut – nicht nur in Europa.

Menschen sind doch Subjekte der Wirtschaft und keine Objekte. Die Soziallehre der Kirche hat immer wieder betont, dass der Markt kein Selbstzweck ist. Er ist ein Instrument, um den Einzelnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Dies hat Papst Johannes Paul II. 1981 in seiner Sozialenzyklika über die menschliche Arbeit – Laborem Exercens – unterstrichen. Nicht der Mensch dient dem Markt, sondern die Wirtschaft muss an den Interessen der Menschen orientiert sein. Und er führt aus: Es ist falsch, dass die menschliche Arbeit nur nach ihrer wirtschaftlichen Zielsetzungen betrachtet wird (LE, 13).

Beim Blick auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa, wird klar, was der Papst verdeutlichen will. In Spanien und Griechenland sind 50% der 15 bis 24 Jährigen ohne Arbeit, in Italien sind es 40% und in Portugal 30%. Ein verheerendes Bild. Manche sprechen schon von einer verlorenen Generation. Und dies obwohl die jungen Menschen gut ausgebildet sind, werden sie ausgeschlossen. Und für all die Ausgeschlossenen wird Europa damit zu einem kaltherzigen Wirtschaftsprojekt.

Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft haben erklärt: „ Eine Marktwirtschaft, die ausschließlich den Kapitalinteressen dient, kann nicht sozial genannt werden.“

Es geht um Verantwortung für diese jungen Menschen. Es geht um ihre Wertschätzung. Sie müssen unterstützt werden, damit ihr Leben gelingen kann.

Dass sie nach dieser Hilfe rufen, habe ich neulich auf einen Graffit-Spruch gelesen:

Schaut beim Loben nicht nur nach oben. Schaut auch mal zur Seite, dann seht ihr die Pleite.

Hans Ulrich Nordhaus, Cappenberg

*Erklärung der Bischöfe der COMECE 2011 „ Eine europäische Solidaritäts- und Verantwortungsgemeinschaft“ Zugriff unter www.comece.eu am 12.05.2017.

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