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Kirche in WDR 3 | 03.06.2017 | 07:50 Uhr

Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das ....

Guten Morgen!

Früher, ja früher. Früher. Sie wissen schon, da war alles besser. In meinem Dorf, Cappenberg, da gab es am Rande des Waldes die Gaststätte „Waldfrieden“. Sie lud ein zum Essen und zum Trinken. Gespräche miteinander führen, sich austauschen, Freundschaften pflegen in idyllischer und friedlicher Landschaft. „Waldfrieden“ – ein Name – ein Programm! Aber: Waldfrieden gibt es nicht mehr. Schade. Die Zeit der Landgasthäuser scheint zumindest bei uns vorbei zu sein.

Nun wird ein Teil des Waldes aber anderweitig genutzt. Wir haben nun einen Ruheforst. Laut Prospekt soll der Ruheforst eine Alternative zu herkömmlichen Bestattungsarten sein. Er soll die Möglichkeiten bieten, frei von den Zwängen traditioneller Friedhöfe beigesetzt zu werden. Die weitere Werbung verspricht zum Beispiel:

•Das Recht auf Nutzung eines Ruhebiotops, kann für bis zu 99 Jahren erworben werden.

•Eine namentliche Kennzeichnung des Grabes, auch mit einem religiösen Symbol, ist möglich.

•Die Asche der Verstorbenen wird in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt.

•Ruhebiotope benötigen keine Pflege, da sie Teil des natürlichen Waldes sind.

Schöne Werbung! Oder? Nutzungsrechte. Prima! Religiöse Symbole dürfen verwendet werden. Wirklich ein toleranter Anbieter und zugleich ökologisch veranlagt. Die Urnen sind biologisch abbaubar. Und es ist natürlich hervorzuheben, dass keine Pflege benötigt wird. Die Angehörigen brauchen gar nicht mehr zu kommen, die lästige Grabpflege erfolgt durch den Wald.

Interessenten – also die künftig Betroffenen – können sich schon im Hier und Jetzt den Wald ansehen. Fehlt nur noch der Werbespruch: Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.

Eine bitterböse Übertreibung? Ja!

Und je länger ich darüber nachdenke und mich ärgere, muss ich auch sagen: Mit welchem Recht rege ich mich darüber auf?

In einer vielfältigen Gesellschaft gibt es unterschiedliche Meinungen. Es gibt unterschiedliche Bestattungsriten in den Religionen. Und ich kann doch niemanden vorschreiben, wo er seine letzte Ruhestätte haben möchte. Für manche Menschen ist der Friedhof keine Stelle der Begegnung, an der sie ihren Verstorbenen finden und besuchen können. Für andere wird das Grab zu einem ganz wichtigen Ort, zu einem Platz, an dem sie etwas für den verstorbenen Menschen tun, ihm nahe sein und etwas erzählen können. Jeder sollte und muss hierüber selbst entscheiden. Und manches spricht sicherlich auch dafür, sich anderen, alternativen Beerdigungsritualen anzuschließen.

Traditionen als reine Pflichterfüllung haben keinen Wert. Das wäre ein reines Abspulen einer Zeremonie. Ein Rahmen ohne Inhalt. Nie waren Traditionen das Halten der Asche. Sie sind die Weitergabe der Flamme. Das sollten wir aufrechterhalten.

Die Würde des Verstorbenen in den Mittelpunkt setzen, ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren. Der verstorbene Mensch kann im Laufe der Zeit einen neuen, gewandelten Platz im Leben haben und zum verlässlichen Begleiter werden. Auf gemeinsame Zeiten zurückblicken, sich seines oder ihres Feuers im Engagement für uns und andere erinnern.

Wo wir dies tun, ist dann fast schon unwichtig. Aber es braucht einen Ort. Ob er nun Waldfrieden oder Ruheforst heißt.

Hans Ulrich Nordhaus, Cappenberg

*Zitat von Thomas Morus. Zugriff unter www.politikundwerte.com am 12.04.2017

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