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Kirche in WDR 3 | 15.11.2017 | 07:50 Uhr

Kirche weben

Wenn heute über das „christliche Europa“ gesprochen wird, wissen nur die wenigsten, dass der erste christliche Mensch auf europäischen Boden eine Frau war. Und was für eine! Lydia war eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Sie handelte mit wertvollen Stoffen. Sowohl in ihrem Betrieb als auch in ihrem Haus hatte sie zahlreiche Angestellte. Eine stolze Frau, die sich bestimmt nicht von jedem etwas sagen ließ, denke ich mir. Aber Lydia ist es, deren Leben durch die Predigt des Paulus in eine völlig neue Bahn kommt.

Liebe Hörerinnen und Hörer, die Geschichte der Purpurhändlerin Lydia finden Sie in der Apostelgeschichte. Sie lebte in Philippi, der ersten Stadt auf europäischem Boden auf der Missionsreise des Paulus. Lydia hatte wohl einen guten Draht zu Gott. Sie war Jüdin. Zusammen mit anderen Frauen war sie am Sabbat zu einer Gebetsstätte gegangen, um dort zu beten. Dort hat sie dann wohl Paulus predigen gehört. Lydia lässt sich ansprechen von seinen Worten und bittet offenbar ganz spontan darum, getauft zu werden. Die Apostelgeschichte berichtet:

Sprecher:

„Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr überzeugt seid, dass ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie drängte uns.“ (Apg 16,15)

Lydia, die „Frau aus Lydien“ – eine Frau, die vor 2000 Jahren gelebt hat. Was ist ihre Botschaft für heute?

Ich entdecke zwei Impulse: Paulus und seine Begleiter waren von Asien nach Europa gekommen – in das heutige Griechenland. Lydia war die erste Christin Europas. Lydia hat mutig den Glauben angenommen – nicht nur für sich selbst. Offenbar hat sie „alle, die zu ihrem Haus gehörten“, angesteckt und in ihre Glaubensgewissheit hineingenommen. In Zeiten, in denen immer die Frage auftaucht nach den Wurzeln vom „Haus Europa“, sollte nicht übersehen werden, dass da am Anfang eine Frau mit Überzeugungskraft steht. Sie hat sich eingewoben in die Christentumsgeschichte dieses Kontinents Vielleicht sollten wir Lydia als Fürsprecherin und Mutmacherin in die Pflicht nehmen. Das ist die europa-politische Perspektive.

Lydia hat auch eine inner-kirchliche Dimension: Nach ihrer Taufe hat sich in ihrem Haus eine Hausgemeinde gebildet, deren Leiterin sie war. Damit hatte sie eine Position, die gerade die katholische Kirche heute neu entdeckt und mit Leben zu füllen versucht.

Wenn wir Katholiken heute neu und immer noch über die Rolle der Frauen in der Kirche nachdenken und oft auch streiten, kann Lydia ein wichtiges Vorbild sein.

Eine Frau webt die Kirche: weiblich, wesentlich und weise.

Eine Frau wirkt in der Gemeinde: einsatzbereit, einladend und engagiert.

Eine Frau weitet die Kirche: liebevoll, leitend und lebendig.

In dieser kirchlichen Umbruchszeit bin ich dankbar, dass es in der frühen Kirche eine Frau wie Lydia gab, eine Schwester im Glauben. Gott sei Dank.

Aus Mülheim an der Ruhr grüßt Sie Marie-Luise Langwald.

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