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Kirche in WDR 3 | 23.07.2018 | 07:50 Uhr

"Verstehen"

Hören und Verstehen sind oft zwei verschiedene Dinge. Sie hören jetzt meine Stimme aus dem Radio, wenn nicht das Wasser im Bad zu laut rauscht, die Kaffeemaschine in der Küche zu laut blubbert, der Verkehrslärm alles übertönt, oder wenn Sie mit ihren Gedanken gerade bei etwas ganz Anderem sind, was beim Radiohören ja schnell geschieht. Sonst aber hören Sie mich, obwohl ich gar nicht neben ihnen stehe, gehe oder sitze. Ob Sie das, was ich sagen möchte, aber auch verstehen - Das steht noch mal auf einem anderen Blatt.

"Verstehen" ist ja ein interessantes Wort. Es hat etwas mit Stehen zu tun und die kleine Vorsilbe lässt erahnen, dass es auch darum geht, den Standort zu verändern.

Vielleicht, um die Dinge einmal aus der Perspektive eines anderen zu betrachten.

Verstehen heißt: Nicht nur auf seiner Sicht beharren, sondern seinen Standpunkt zum Ausgangspunkt machen.

Sinnbildlich wird dieses Verstehen für mich durch ein Gemälde in der Kapelle des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf. Zu sehen sind Jesus und seine Jünger-Freunde. Sie sind neben einander dargestellt und schauen den Betrachter an. Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch auf, dass die Gesichter so ineinander gemalt sind, dass immer zwei der Freunde mit einem gemeinsamen Auge schauen

Vielleicht ist genau dies das Geheimnis von Gemeinschaft, von Freundschaft und von Jüngersein überhaupt: die Welt auch mit dem Auge des oder der anderen zu sehen; durch viele Begegnungen und Gespräche, durch Zuhören und Nachfragen verstehen, wie der andere wahrnimmt und empfindet und vielleicht sogar warum.

Dabei heißt verstehen nicht immer auch einverstanden sein und alles zu verstehen bedeutet auch nicht alles zu verzeihen. Dennoch hilft es zu größerem Verständnis füreinander und vielleicht auch zu größerer Geduld miteinander und Rücksicht aufeinander.

Verstehen geht wohl nie ohne die Mühe eines Ortswechsels und ohne den nicht einfachen Versuch, seine Perspektive ganz fein und behutsam zu verändern.

Vielleicht bleibt es gerade darum für mich immer ein Stück Wunder und Geschenk, wenn einer des Anderen Sprache dann wirklich versteht.

Sich zu verstehen ist wunderbar. Das klingt zunächst nach nicht viel, ist aber doch die Basis von allen gelingenden Beziehungen und dafür lohnt sich jede Mühe.

Einen verständnisvollen Tag wünscht Ihnen aus Köln

Pfarrer Jürgen Martin.

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