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Kirche in WDR 3 | 01.08.2018 | 07:50 Uhr
Der pinke See
Guten Morgen!
Wussten Sie, dass es einen pinkfarbenen See gibt? Also so richtig natürlich, nicht durch Chemie eingefärbt und auch nicht durch Verpackungskünstler Christo mit pinkfarbener Folie abgedeckt!
Es ist ein kleiner See. Nur 600 Meter lang und 250 Meter breit. Er liegt auf einer Insel vor der Südküste Australiens und heißt Lake Hillier. Und die Farbe ist auch nicht blass sondern je nach Sonnenschein ganz schön intensiv. Im Internet kann man dazu beeindruckende Bilder sehen.
Zum Glück steht die Insel unter Naturschutz und darf nicht von Menschen betreten werden. Wäre es anders, wäre der See wahrscheinlich bald leer, da alle Besucher sich ein Fläschchen pinkfarbenes Wasser abfüllen würden.
Natürlich fragen sich alle Leute, wie kommt es zu dieser Farbe?
Das wurde wissenschaftlich untersucht, nur so ganz sicher ist man sich da nicht. Es hat wohl mit einer ziemlich einmaligen Nährstoffkonzentration im Wasser zu tun. Da gibt es verschiedene organische und anorganische Stoffe. Und auch die Bakterien und Algen im See haben wohl ihren Anteil an dieser intensiven Rosa-Färbung.
Ich finde diese wissenschaftliche Erklärung ziemlich langweilig. Meine Geschichte über diesen pinkfarbenen See, die geht anders:
Gott, der Schöpfer des Universums und der Erde, war fast ganz fertig. Da blickte er noch einmal in seinen Farbkasten: Grün war natürlich leer. Der Himmel und die Ozeane hatten viel Blau gebraucht. Gelb war an der Sonne und den Sonnenblumen, Rot an manchen Fischen, den Korallen und vielen Blumen.
Nur Pink, das war noch fast ungebraucht. Die Schweine hatten einen Hauch abbekommen, die Flamingos, ein paar wenige Blumen.
Da nahm Gott seinen Schöpferpinsel, tauchte ihn dick in das Pink und machte einen Punkt auf die Welt. Und er freute sich schon riesig auf die ersten Menschen, die diesen Farbpunkt entdecken würden. Wie sie diesen See anstarren würden. Wie sie seine Farbe für einfach unmöglich hielten. Wie sie staunen würden und sich sicherlich über diesen Farbtupfer freuen würden.
So, das ist meine Geschichte, wie der See entstanden ist. Und ich finde sie schöner als die Erklärung mit Nährstoffkonzentraten und Bakterien, so richtig das auch sein mag.
Ich sehe gerne hinter so machen Dingen Gott, an den ich glaube. Das kann ein pinkfarbener See sein, das können spielende Hunde auf einer Wiese sein, ein Babylachen, oder wenn ich in einer klaren Nacht den Sternenhimmel ansehe. Dann freue ich mich über den Schöpfer. Und dann sind mir die sicherlich richtigen wissenschaftlichen Erklärungen nicht mehr so wichtig. Dann freue ich mich, dass Gott auch mich geschaffen hat. Zwar nicht als pinken Farbtupfer, aber sicherlich unverwechselbar. Und vor allem von ihm geliebt.
Dann mal auf in diesen neuen Tag. Ich schätze, ich werde auch heute wieder den einen oder anderen Farbtupfer Gottes entdecken….
Ihr Pastor Heddo Knieper aus Herne, gerne!