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katholisch

Kirche in WDR 3 | 26.12.2018 | 07:50 Uhr

Die Opfer nicht vergessen!

Guten Morgen!

Heute, am zweiten Weihnachtstag, wird in den Gottesdiensten der katholischen Kirche

ein anderer Ton angeschlagen als gestern oder am Heiligen Abend, wo „süßer die Glocken nie klingen“. Es geht heute um ein ganz ernsthaftes Thema: um den gewalttätigen Tod eines Menschen, der wegen seines Glaubens an Jesus Christus ermordet wurde. Die Rede ist von Stephanus, dem ersten christlichen Märtyrer. Die Bibel berichtet von ihm in der Apostelgeschichte. Stephanus wurde gesteinigt, weil er sich zu Jesus Christus bekannte. Ihm, wie vielen anderen Glaubenszeugen war der Glaube an Gott wichtiger als das eigene Leben. Genauer gesagt: Es war Ihnen wichtiger, im Glauben an Gott zu sterben als ohne diesen Glauben weiter zu leben.

Mit Stephanus wird heute in den Kirchen vor allem der unglaublich vielen Christen und Christinnen gedacht, die noch heute überall auf der Welt wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet werden. Die Zahl dieser Menschen ist so hoch wie noch nie. Das christliche Hilfswerk „open doors“ spricht in seinem „Weltverfolgungsindex 2018“ von 200 Millionen Christen, die „einem hohen Maß an Verfolgung“ ausgesetzt sind. Das sind mehr als doppelte so viele Menschen wie in Deutschland leben. Dazu zählen gezielte staatliche Unterdrückung, Verhaftungen oder auch gewalttätige Angriffe durch andere religiöse Gruppierungen oder durch die eigene Familie. 50 Länder stehen jedes Jahr auf diesem Index, fast alle in Afrika oder Asien, insbesondere im Nahen und Mittleren Osten.

Vor einigen Wochen hat der Fall der pakistanischen Christin Asia Bibi auch in Deutschland Aufmerksamkeit erregt. Nachdem die fünffache Mutter neun Jahre in der Todeszelle eingesperrt war unter dem Vorwurf, den Islam beleidigt zu haben, hat das oberste pakistanische Gericht sie freigesprochen und das Todesurteil aufgehoben. Danach brachen in Pakistan Unruhen aus, die von radikalislamischen Gruppen provoziert wurden. Die Regierung versuchte die Lage zu beruhigen. Gegen ihren Freispruch wurde Berufung eingelegt.

Asia Bibi steht für viele Millionen Menschen in allen Teilen der Welt, die für ihre Religionszugehörigkeit und ihren Glauben verfolgt werden. Sie sind den Regierenden oder Angehörigen anderer Religionen ein Dorn im Auge. Sie erleben physischen und vor allem psychischen Druck werden gesellschaftlich geächtet, sozial benachteiligt und stehen damit oft mit dem Rücken zur Wand.

Warum überhaupt Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt werden, hat ganz unterschiedliche Gründe. Manchmal ist es einfach der Status als Minderheit, der sie zu Außenseitern und Verdächtigen in einer Mehrheitsgesellschaft macht. Manchmal ist es Neid und eine Frage der politischen Macht. So ging es etwa dem Erzbischof von San Salvador in Mittelamerika, Oscar Romero, der im Oktober von Papst Franziskus heilig gesprochen wurde. Er wurde 1980 von einem Attentäter erschossen, während einer von ihm zelebrierten Messe. Der Attentäter war von der Regierung angeheuert worden. Vorausgegangen war einfach, dass Oscar Romero die Wahrheit gesagt hatte: die Wahrheit über ungerechte Besitzverhältnisse, über wahlloses Morden und die Lügen der Regierung und des Militärs. Das kostete ihn das Leben. Die katholische Kirche verehrt Oscar Romero nun als Märtyrer.

Angesichts solcher Beispiele wie Asia Bibi und Oscar Romero kann ich nur dankbar feststellen: Uns hier in Deutschland geht es gut, Gott sei Dank. Hier besteht Religionsfreiheit und sie wird staatlich geschützt. Christen dürfen in Ruhe und ohne Gefahr Weihnachten feiern, beten, den Gottesdienst besuchen. Muslime, Juden und Menschen anderer Religion dürfen und können ihre Religion frei ausüben. Selbst wenn die meisten Menschen in Deutschland keine Religion praktizieren, ist die Religionsfreiheit ein hohes Gut. Sie zeigt an, wie frei und tolerant eine Gesellschaft wirklich ist. Für sehr sehr viele Menschen auf der Welt ist Religionsfreiheit leider keineswegs selbstverständlich. Daran erinnert heute Stephanus, der erste christliche Märtyrer, dem es auch nicht möglich war, seinen Glauben zu leben.

Es grüßt Sie Michael Bredeck, Domvikar aus Paderborn.

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