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Kirche in WDR 3 | 14.11.2019 | 07:50 Uhr

I startet a joke


Guten Morgen!

Kürzlich fiel mir beim Stöbern durch meine alte Plattensammlung wieder eine LP der Bee Gees in die Hände, die in den 60er und 70er Jahren ihre großen Erfolge hatten. Ich fand deren Songs damals wie heute eigentlich ziemlich sentimental. Aber ein Titel auf der LP hat es mir dennoch angetan, und ich kenne die Melodie mit dem Refrain bis heute.

Musik: Bee Gees “I started a Joke” von der CD “Idea”

„I started a joke!“

„Ich wollte witzig sein und die ganze Welt zum Lachen bringen; dabei haben die anderen über mich gelacht“, so sinngemäß der Text. Als Jugendlicher und auch danach ging mir das Lied und mehr noch der Text nicht mehr aus dem Sinn. Vielleicht, weil ich damals auch in einer Phase war, in der ich diesen Hauch von Melancholie und Verzweiflung, der in diesem Lied mitschwang, gut nachempfinden konnte. Ich wollte witzig sein, um von anderen beachtet und gemocht zu werden. Und die anderen fanden es ja irgendwie auch lustig; aber vielleicht haben sie sich auch nur über mich lustig gemacht. Ich weiß es nicht mehr.

Aber heute ist mir eines sehr klar: Dazugehören, mit machen, beachtet werden ist wichtig: Wo das geschieht, da blüht der Mensch auf, geht er aus sich heraus, wachsen ihm sozusagen Flügel. Umso tragischer, wenn all das unterbleibt. Jedenfalls erahne ich, was es für Kinder und Teenager bedeutet, wenn sie sich nicht ernst genommen fühlen, wenn sie ausgelacht und bloßgestellt werden. Wie sehr leidet das Selbstwertgefühl darunter, wenn man Ablehnung erfährt, vielleicht sogar gezielt fertig gemacht und erniedrigt wird. Das kann Menschen in die Verzweiflung, ja in den Tod treiben.

Die Bee Gees haben mit ihrem Song damals bei mir einen Nerv getroffen. Wenn sich unsere Clique damals über jemanden lustig gemacht hat, dann war das noch vergleichsweise harmlos. Heute dagegen ist es grausamer, wenn in einer WhatsApp-Gruppe 100 oder 1000 Mitschüler gleichzeitig so etwas mitbekommen. Cybermobbing ist die digitale Form des Bloßstellens. Es gibt sie an jeder Schule und betrifft gleichermaßen Mädchen wie Jungen. Fast jeder achte Jugendliche hat angegeben, eine Zeit lang schon einmal online beschimpft oder beleidigt oder auf eine andere Weise gemobbt worden zu sein; und die Opfer werden immer jünger.

Ich frage mich, was treibt Menschen dazu, sich über andere zu erheben, sie vorzuführen und zu erniedrigen. Und was für Wunden bleiben bei den Opfern zurück - vor allem, wenn Verachtung und Bloßstellen im Internet hundert- und tausendmal „geliked“ werden.

Ich frage mich: Wie kann jemand da noch an sich selber glauben, sich selber für Wert erachten? Wenn mir das geschieht, das ist mir klar, dann bräuchte ich Menschen, die mir nahe sind, die zu mir halten, selbst da, wo ich mich selber nicht verstehen, nicht annehmen, nicht lieben kann. Da braucht es Worte der Weisheit, wie ich sie in einem Psalmvers gefunden habe (Ps 34,6f):

Sprecher: „Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten und ihr braucht nicht zu erröten. Da ist ein Armer; er rief und der Herr erhörte ihn. Er half ihm aus all seinen Nöten“.

Angenommen zu sein: wenn mir diese Erfahrung zur inneren Gewissheit wird, dann gibt mir das die innere Freiheit, mich ernst oder humorvoll über die Bloßstellungen der anderen hinwegzusetzen. Und: Ich brauche gar nicht alle möglichen Verrenkungen mehr zu machen, um etwas Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen, denn ich bin doch schon längst anerkannt, und zwar besser und tiefer, als ich mir das je von anderen erkaufen könnte.

Ich bin Peter Klasvogt aus der Kommende Dortmund. Kommen Sie gut durch den heutigen Tag!



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