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Choralandacht | 21.12.2019 | 07:50 Uhr
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Hört der Engel helle Lieder (eg. 54)
“Gloria in excelsis Deo. Gloria in excelsis Deo.
Track 3 “Hört, der Engel helle Lieder“, CD: Hörmal | Denkmale zum Klingen bringen, Komponist: Frankreich, 18. Jahrhundert, Texter: Otto Abel 1954.
Autor: „Ehre sei Gott in der Höhe“ immer wieder übten wir Engel diesen Gesang. Einige
machten sich einen Spaß daraus, das „o“ in Gloria immer noch mehr in die Länge
zu ziehen. Ja, wir sollten eine frohe Botschaft überbringen: Der Herr selbst
will auf die Erde kommen. Er will selbst Mensch werden, und dabei voll und ganz
Gott bleiben. Wie das gehen kann, weiß der Allwissende allein. Aber wir Engel
sollen die Nachricht in die Welt bringen. Bloß wie? Wenn die Menschen einen von
uns Engel sehen, haben sie Angst. Dann sagen wir schnell: „Fürchte dich nicht!“
Aber schöner wäre es, wenn die Leute uns mit freudigen Augen und offenen Armen
aufnehmen würden. Vielleicht sollten wir die frohe Botschaft nicht einfach nur
sagen, sondern vom Himmel herab singen. Wer sollte sich denn vor dem Gesang der
Engel fürchten?
Musik 1: Choral
(1. Strophe)
Hört, der Engel
helle Lieder klingen das weite Feld entlang, und die Berge hallen wider von des
Himmels Lobgesang: Gloria in excelsis Deo. Gloria in excelsis Deo.
Overvoice:
Hört, der Engel helle Lieder klingen das weite Feld entlang, und die Berge
hallen wider von des Himmels Lobgesang: Ehre sei Gott in der Höhe.
Autor: „Hört, der Engel helle Lieder“. Die ersten, die unseren himmlischen Lobgesang hörten, waren die Hirten vor Bethlehem. Das war kein Zufall, denn in Bethlehem lebte vor Jahrhunderten der König David. Aus seiner Familie musste der Mensch kommen, in dem der Herr sich der Menschheit zeigt. In Bethlehem hatte man den kleinen David entdeckt. Vom Schafhirten wurde er zum beliebten König. Daran will der Herr anknüpfen. Einen aus Davids Familie werden sie hören. Wie der Herr den römischen Kaiser dazu bekommen hat, eine Volkszählung zu veranstalten, bleibt wie so oft sein Geheimnis. Jeder musste in seine Heimatstadt, um sich registrieren zu lassen. Wie umständlich, nur um Josef nach Bethlehem zu locken. Aber das Volk hinterfragt ja staatliche Verwaltungsakte nicht, selbst wenn sie nicht plausibel klingen.
Die
Hirten, die ihre Weiden in der Nähe von Bethlehem hatten, gingen also in den
Ort
und suchten den Stall, in dem das
Kind mit seinen Eltern Unterschlupf gefunden hatte. Und jeder, den sie unterwegs
trafen, hat gefragt, wer denn da gesungen hat.
Musik 1: Choral
(2. Strophe)
Hirten, warum wird gesungen? Sagt mir doch eures Jubels Grund! Welch ein Sieg
ward denn errungen, den uns die Chöre machen kund? Gloria in excelsis Deo.
Gloria in excelsis Deo.
Overvoice:
Hirten, warum wird gesungen? Sagt mir doch eures Jubels Grund! Welch ein Sieg
ward denn errungen, den uns die Chöre machen kund? Ehre sei Gott in der Höhe.
Autor: „Welch ein Sieg ward denn errungen?“ Jubelgesänge kannte man nur nach gewonnenen Schlachten. Aber dieses Lied sollte doch ein Gesang des Friedens sein. „Gloria in excelsis deo“, hörten die Menschen uns singen, aber eigentlich sangen wir noch weiter: „et in Terra pax“. Das heißt: „Und Frieden auf Erden.“
Aber den Frieden haben die Menschen oft vergessen. Wenn Menschen singen, dann wollen sie Melodien, die sie schon kennen. Sie nehmen ein Trinklied, oder einen Schlachtengesang und singen ihn mit anderen Worten. Aber man hört die kriegerischen Worte noch heraus: „Welch ein Sieg ward denn errungen?“ Den wichtigsten Sieg vergessen die Menschen oft, den Sieg des Friedens über den Krieg. Vielleicht wäre ihnen das nicht passiert, wenn sie ein Liebeslied umgedichtet hätten. Denn Liebe geht ja nur friedlich, oder? Ach, die Menschen würden auch das noch ins Gegenteil verkehren.
Aber
die Hirten damals verbreiteten das Wunder in alle Welt. „Sagt mir doch eures
Jubels Grund!“ – Uns ist ein Kind geboren, Gott ist Mensch geworden.
Musik 1: Choral
(3. Strophe)
Sie verkünden
uns mit Schalle, dass der Erlöser nun erschien, dankbar singen sie heut alle an
diesem Fest und grüßen ihn. Gloria in excelsis Deo. Gloria in excelsis Deo.
Overvoice: Sie
verkünden uns mit Schalle, dass der Erlöser nun erschien, dankbar singen sie
heut alle an diesem Fest und grüßen ihn. Ehre sei Gott in der Höhe.
Sprecherin: Dieses Lied gehört heute in vielen Ländern zum festen Bestandteil des Weihnachtsfestes. 1842 wurde in Frankreich die älteste erhaltene Quelle gedruckt. Die Ursprünge des Liedes reichen weit zurück in eine Zeit, als Könige zu militärischen Siegen noch kirchliche Gesänge anstimmen ließen.
Deutsche und
Franzosen sahen einander lange als Feinde an. So wäre es damals undenkbar
gewesen, ein Weihnachtslied aus dem verhassten Nachbarland zu singen. Erst nach
der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges, entwickelte sich die Sehnsucht nach
einem friedlichen Miteinander.
Nun sehnte man sich auch nach einem verständlichen Text für die eingängige
Melodie.
Musik 2 (1. Strophe): Track 15 “Les anges dans nos campagnes”, CD: Hark! The Herald Angels Sing, Angels We Have Heard on High, arr.
F.-A. Gevaert for choir, Interpreten: Chor des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Florian
Helgath, Komponist
&Texter: Frankreich, 18.
Jahrhundert, Label: BR-Klassik,
ASIN:
B00G7K7LK4.
Les anges dans nos campagnes ont entonné l’hymne des cieux; et l’écho de
nos montagnes redit ce chant mélodieux. Gloria
in excelsis Deo! Gloria in excelsis Deo!
Sprecherin: Von den
verschiedenen deutschen Übersetzungen des Liedes wurde Anfang der neunziger
Jahre die Bearbeitung von Otto Abel in das Evangelische Gesangbuch
aufgenommen.
Otto Abel lebte von 1905
bis 1977 und war Organist und Kantor an der Immanuel-Kirche in Prenzlauer Berg im
damaligen Ost-Berlin 1954 übersetzte er das Lied unter dem Titel „Hört der
Engel helle Lieder“, und blieb dabei ziemlich nah am französischen Text.
Otto Abel hat dazu wesentlich beigetragen, dass das
Lied in Deutschland populär wurde.
Er hat erkannt, dass Melodien grenzenlos sind, und
Lieder Feindschaft überwinden können.
Musik 3: Choral (2. Strophe),
Track 12: Hört,
der Engel helle Lieder, CD: Choräle auf sechs Saiten, Komponist: Frankreich, 18. Jahrhundert, Texter: Otto Abel 1954, Interpret: Wilhelmshavener
Vokalensemble, Leitung: Ralf Popken, Verlag: Hansisches Druck- und Verlagshaus
Hamburg, LC-NR.: 16005, Label: Edition Chrismon.
Hirten, warum
wird gesungen? Sagt mir doch eures Jubels Grund! Welch ein Sieg ward denn
errungen, den uns die Chöre machen kund? Gloria in excelsis Deo. Gloria in
excelsis Deo.
Autor: „Hirten, warum wird gesungen?“ Weil
Gott Mensch geworden ist! Der Schöpfer wollte zeigen, wie der Mensch gedacht
war: Ein Mensch, der Liebe schenkt, Trauer teilt und Tränen trocknet. Ein
Mensch, der mit dem Lächeln eines Neugeborenen die harten Herzen weich macht. Deshalb
singen wir: „Gloria in excelsis Deo.“ Und am liebsten mit ganz vielen Os.
Musik 3: Choral
(Refrain letzte Strophe) :Gloria in excelsis Deo. Gloria in excelsis Deo.
Redaktion:
Pfarrer i.R. Dr. Gerd Höft
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Les_Anges_dans_nos_campagnes
(abgerufen
18.10.2019)
http://www.gottesklang.de/dms/gottesklang/materialien/noten/hoert_der_engel_helle_lieder_schwarz_roosmann/hoert_der_engel_helle_lieder_schwarz_roosmann.pdf
(abgerufen
18.10.2019)
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Abel_(Komponist)
(abgerufen
23.10.2019)
Musik 2: ,https://www.amazon.de/anges-campagnes-Angels-Heard-Gevaert/dp/B00G7K7V5O