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Kirche in WDR 3 | 23.01.2020 | 07:50 Uhr

Digitalisierung - Wie wollen wir arbeiten?

Guten Morgen!

Neulich ging es hoch her im Wartezimmer meines Arztes. Lautes Kindergeschrei. Und plötzlich kehrte Ruhe ein. Der Zweijährige erhielt das Handy seiner Mama. Irgendeine App beruhigt den Kleinen. Ein solches „Zauberstäbchen“ hätte ich früher auch für meine Kinder gebraucht. Kleine Kinder wachsen heute wie selbstverständlich mit Smartphone und Tablet auf. Rund 6% der sechs bis siebenjährigen Kinder nutzen ein Handy, 33 Prozent der acht- bis neunjährigen Kinder. Bei den Zehn- bis Elfjährigen sind es bereits 75%.[1]

Smartphones und überhaupt digitale Helfer begegnen uns heute überall, Stichwort: „künstliche Intelligenz“. Per App kann ich sozusagen nicht nur kleine Kinder beruhigen, sondern auch die Stromversorgung im eigenen Haus regulieren. Bezahlung per Scan, selbstfahrende Autos oder Roboter, die in der Pflege eingesetzt werden. Freizeit und auch gerade die Arbeitswelt werden uns durch die Digitalisierung noch kräftig durchrütteln – seien wir jung oder alt. Welche Auswirkungen das haben wird – darüber streiten die Gelehrten. Dabei schlägt das Pendel zwischen Optimisten und Pessimisten hin und her.

Viele erwarten durch die Digitalisierung der Arbeitswelt wahre Wunderdinge. Drastische Erhöhung der Produktivität, mehr Innovationen, mehr Arbeitsplätze. So zumindest die Hoffnung der Optimisten.

Doch es gibt auch kritische Stimmen: Eine völlige Entgrenzung von Arbeitsleben und Privatleben – Stichwort: ständige Verfügbarkeit. Oder aber die Digitalisierung werde nahezu jeden zweiten Arbeitsplatz vernichten.

Welche Seite hat nun Recht?

Nun ich kann sagen, dass auch schon in der Vergangenheit Prognosen zur Zukunft der Arbeit immer wieder auf wackeligen Füßen standen. Ein Beispiel: Der deutsche Ingenieur Gottlieb Wilhelm Daimler ließ sich seinerzeit zu folgendem Zitat hinreißen:

„Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren“.

Und – wie sieht es heute aus: mehr als eine Milliarde Kraftfahrzeuge gibt es weltweit.

Man sieht: Schon ein kleiner Denkfehler kann zu drastischen Fehleinschätzungen bei den Prognosen führen. Es ging eben nicht um Chauffeure, sondern um Autos.

Deshalb bin ich skeptisch bei so manchen Prognosen.

Vielmehr ist doch zu fragen: Wie umgehen mit neuen Technologien? Dienen sie dem Menschen oder schaden sie ihm: Es liegt ja an uns, wie Technik eingesetzt wird. Neue Technologien sind eben nichts, was wie ein Naturereignis über uns kommt.

Es kann doch nur ein Ziel geben: Die Digitalisierung hat dem Menschen zu dienen und nicht der Mensch der Digitalisierung. Ich selbst bin Gewerkschafter und halte viel von der katholischen Soziallehre.

Die ist hier ganz eindeutig: Der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht die Wirtschaft – sei sie digital oder analog.

Arbeit ist deshalb auch kein Anhängsel der Technik. Die neuen Automaten, Roboter und virtuellen Systeme sind lediglich Werkzeuge. Papst Franziskus erklärte bereits zum Weltwirtschaftsforum 2016: „Der Mensch muss die technologische Entwicklung bestimmen, ohne sich von ihr beherrschen zu lassen.“[2] Und da hat er Recht!

Aus Selm-Cappenberg grüßt Sie

Hans Ulrich Nordhaus


[1] Zitiert nach: www.stern.de/digital/smartphones/handy-fuer-Kinder.html. Zugriff am 26.11.2019 [2] https://w2.vatican.va/content/francesco/de/messages/pont-messages/2015/documents/papa-francesco_20151230_messagio-wef.html. Zugriff am 05.12.2019

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