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Kirche in WDR 3 | 16.03.2020 | 07:50 Uhr

Bund des Lebens


„Gott sprach“, so heißt es zu Beginn der Bibel, „macht euch die Erde untertan!“ Ein Spruch wie gemacht für den Start in eine neue Woche, oder? Erobere die Welt! Beherrsche deine Umwelt!

Doch allmählich dämmert uns: wir haben die Natur zu einem „auszubeutenden Rohstoff-Lager“ erniedrigt. Sie ist „kein lebendiges Wesen“[1] mehr. Haben wir die Bibel gründlich missverstanden?

„Untertan machen“ beschrieb im alten Orient die Aufgabe des Menschen als Gärtner und Hirte. „Hüter des Seins“ übersetzt es der Philosoph Heidegger. In der Spur Gottes ist die Schöpfung dem Menschen anvertraut.

Erst ab dem 17. Jahrhundert wurde im Westen der biblische Auftrag zur Verantwortung in eine Aufforderung zur Ausbeutung verkehrt.

Inzwischen ist die Zeit reif für eine zweite Aufklärung: gegen die Entmündigung der Menschheit durch diesen Ausbeutungswahn.

Allem Ausbeutungswahn zum Trotz erzählt die biblische Weisheit: „Gott sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist. Und Gott formte aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde.“ (Gen 2,18f)

Das ist ein deutlich anderer Zugang zur Natur! Indem der Mensch seine Mitgeschöpfe beim Namen nennt, macht er sich mit ihnen vertraut. Er ehrt sie mit einem Namen – so wie er einen Namen hat!

Die Weisheit der Bibel will sagen: Beide, Mensch und Tier, sind berufen, Verbündete Gottes zu sein. So heißt es wenig später: „Gott sprach: Ich richte meinen Bund auf mit euch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren der Erde…“ (Gen 9,9f)

Mein Lebens- und Arbeitsstil entfremdet mich der Natur, der Schöpfung Gottes. Ich verliere das Gespür für den Lebensbund, zu dem ich gehöre. Wenn ich dann durch die Natur wandere, wächst sie wieder in mir: diese ursprüngliche Verbundenheit und Achtung. Albert Schweitzer sagte es so:
„Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“Gott, du Freund des Lebens,
Du lädst uns ein, alles, was lebt, mit einem Namen zu ehren.
Ja, ich will wie Du alles Leben lieben und achten!
Du hast es uns anvertraut!

Aus Aachen grüßt Sie Spiritual Georg Lauscher


[1] Daniel Salber, Ihr werdet sein wie Gott. Verheißung und Wirklichkeit der „Globalisierung“, Bonn


2016, 110.

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