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Kirche in WDR 3 | 23.07.2020 | 07:50 Uhr

Liborius


Guten Morgen!

Schade – dieses Jahr fällt sie aus, die Libori-Kirmes in Paderborn. Auch ein Opfer der Corona-Krise! Mit bis zu 1,8 Millionen Besuchern zählt die Libori-Kirmes zu den größten und ältesten Volksfesten in Deutschland. Die neun Tage gelten als die fünfte Jahreszeit Paderborns. Da sind Autoscooter, Riesenräder und Stände mit Süßigkeiten. Was für ein Rummel! Und dieses Jahr bleibt es ruhig in Paderborn. Mit Ausnahme des Domes, wo die Gebeine des heiligen Liborius aufbewahrt werden, dessen Gedenktag die katholische Kirche heute begeht. Im Dom werden die Gebeine des hl. Liborius aber nicht nur aufbewahrt, sondern auch besonders verehrt. Und das seit dem Jahr 836. Was man zunächst nicht vermuten würden – Kirmes und Domgeschehen sind dabei eigentlich eng miteinander verbunden.

„Kirmes“ – das Wort kommt vom mittelhochdeutschen „Kirmesse“ und geht zurück auf das Kirchweihfest. Schnell rankte sich um die religiöse Feier des Kirchweihfestes ein weltlicher Trubel, vom bäuerlichen Handel bis zum Jahrmarkt. So wird die Libori-Kirmes seit 1521 gefeiert und macht deutlich: Dom und Stadt gehören zusammen.

Dabei weiß man über das Leben des heiligen Liborius, dem Namensgeber der Kirmes in Paderborn, nur wenig: Er war ein Gefährte des hl. Martin von Tour und wurde Bischof des französischen Bistums Le Mans. Kurz nach seinem Tod sind bereits Wunder an seinem Grab geschehen – so wird überliefert. Das ist alles.

Wichtiger ist aber vielleicht etwas anderes. Liborius verbindet nämlich nicht nur Dom und Stadt miteinander, sondern auch Länder. Im 9. Jahrhundert überließ der französische Bischof von Le Mans dem jungen Bistum Paderborn Teile der Gebeine des hl. Liborius. In einer langen Übertragung wurden Liborius´ Gebeine daher von Le Mans nach Paderborn gebracht. Mit den Gebeinen und der Verehrung des Liborius sollte Paderborn an Bedeutung gewinnen und das ganze Bistum einen heiligen Fürsprecher bekommen.

Aus dieser Übertragung der Gebeine entstand die älteste Städtefreundschaft der Welt, der sogenannte „Liebesbund ewiger Bruderschaft“. Das Interessante ist: Diese Freundschaft überdauerte Jahrhunderte von Kriegen und Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich, obwohl beide lange Zeit als „Erzfeinde“ galten. Kein weltliches Regime konnte der Freundschaft zwischen Le Mans und Paderborn etwas anhaben. Liborius sei Dank!

Übrigens: Eine – wie ich finde schöne und verständliche – Definition von Heiligen lautet: Heilige sind Menschen, durch die das Licht Gottes scheint. Gott wird sichtbar, wenn Menschen Frieden machen, wenn verfeindete Länder sich die Hand reichen. Liborius hat posthum dazu beigetragen. Aus diesem Grund wird in Paderborn – trotz der Corona-Krise – des hl. Liborius gedacht – nicht so riesig groß wie sonst, aber zurecht.

Aus Gladbeck grüßt Sie Meike Wagener-Esser

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