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Kirche in WDR 3 | 03.10.2020 | 07:50 Uhr

Jaffa/cäsarea - Undenkbares wird Wirklichkeit



Guten Morgen!

Lod, das kennen heutige Besucher von Israel meist nur als Bezeichnung des Flughafens, an dem sie ankommen: Tel Aviv-Lod. Hinter dem hebräisch/arabischen Namen Lod oder Ludd verbirgt sich das antike Lydda. Unter diesem Namen taucht der Ort schon in der Apostelgeschichte im Neuen Testament auf.

Da wird erzählt, dass Petrus auf einer Reise zu den ersten Gemeinden nach Lydda kommt und dort einen Gelähmten heilt. Die Stadt ist die erste Station auf seinem Weg Richtung Küste, Richtung Cäsarea, der römischen Provinzhauptstadt. Und dieser Weg symbolisiert auch den Weg des jungen Christentums hinein in die römische Welt.

Jaffa, heute Stadtteil von Tel Aviv, ist die zweite Station. Dort wohnt Petrus im Haus eines Gerbers namens Simon. Er ist auf dem Dach des Hauses und wartet hungrig auf das Essen, das gerade zubereitet wird. Da hat er eine Vision: Vom Himmel kommt ein Leinentuch herab, an vier Ecken gehalten. Darauf liegen alle möglichen unreinen Tiere, die er als Jude nicht essen darf – und doch wird er aufgefordert, zu schlachten und zu essen. Als er sich weigert, spricht Gott zu ihm: „Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein.“

Diese Vision lässt ihn zunächst ratlos zurück. Da kommen von Cäsarea Männer, die ihn zu ihrem Herrn, dem römischen Hauptmann Kornelius bringen sollen. Er geht mit ihnen, und als sich Kornelius bei seiner Ankunft vor ihm niederwirft, antwortet er lapidar: „Steh auf. Auch ich bin nur ein Mensch.“

Als Petrus in dem Haus die vielen Leute sieht, die auf ihn warten, zeigt er, dass er ein Erstes verstanden hat: „Ihr wisst, dass es einem Juden nicht erlaubt ist, mit einem Nichtjuden zu verkehren. … Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unrein nennen darf.“ „Jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht…“ , sagt er laut Apostelgeschichte (vgl. Apg 10). Und als Kornelius ihn bittet, zu sagen, was ihm vom Herrn aufgetragen ist, tut er das und predigt.

Noch während er spricht – so heißt es in der Apostelgeschichte weiter – kommt der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Sie fangen an, Gott zu preisen. Das klingt zunächst nicht sehr spektakulär. Ist es aber für die Zeitgenossen des Petrus, die Juden, die schon gläubig geworden waren. „Sie konnten es nicht fassen“, heißt es ausdrücklich. Der Geist Gottes auch für und bei Nicht-Juden? Das konnte gar nicht sein.

Aber nun zeigt sich, dass Petrus, der Apostelfürst, noch mehr gelernt hat: „Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?“ Und er ordnete an, sie im Namen Jesu zu taufen, heißt es weiter in der Apg. Kein Unterschied mehr – wir hier, dort die anderen. „Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau“, schreibt Paulus später (vgl. Gal 3,28).

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Petrus, der Apostelfürst, das Haupt der Kirche, lässt sich belehren durch das, was er sieht. Was für ihn gerade noch unvorstellbar war, passiert. Und er hat die Größe, sein Vor-Urteil und das seiner Begleiter zu revidieren. Nicht er entscheidet, wer getauft werden darf, sondern Gott hat durch die Begabung, die er schenkt, deutlich gemacht, wen er berufen hat. Die Taufe ist dann nicht mehr und nicht weniger als die Bestätigung dessen, was offensichtlich ist.

Mir ist natürlich klar: Nicht Alles; was die Bibel erzählt, kann 1 zu 1 in andere Lebenswelten übertragen werden. Aber diese biblischen Geschichten können und wollen doch wohl ein Modell abgeben für Geschehnisse, Erfahrungen, ja auch für Entscheidungen heute. Ich würde mir wünschen, die Geschichte von Petrus in Jaffa und Cäsarea würde mehr beherzigt und könnte helfen, manches bisher Undenkbare Wirklichkeit werden zu lassen.

Aus Jerusalem grüßt Sie Georg Röwekamp.

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