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Fronleichnam

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Kirche in WDR 3 | 03.06.2021 | 07:50 Uhr

Fronleichnam

Guten Morgen!

Heute ist Fronleichnam. Wenn Sie nicht katholisch sind, können Sie mit diesem Feiertag wahrscheinlich nicht viel anfangen. So geht es mir jedenfalls. Ich bin evangelisch.

Ich habe gelernt, dass Fronleichnam „Leib des Herrn“ bedeutet. Für katholische Christen ein hohes Fest, das aussagt: Christus ist bei euch. An diesem Tag wird eine Hostie in einem kostbaren Gefäß in einer glanzvollen und feierlichen Prozession umhergetragen. Diese Hostie ist ein flaches Stückchen Brot aus Mehl und Wasser, das bei der Eucharistie, beim Abendmahl an die Gläubigen verteilt wird. Nach katholischer Lehre ist Christus selbst in der Hostie gegenwärtig – sie ist der Leib des Herrn.

Dass Jesus beim Abendmahl gegenwärtig ist, glauben auch Evangelische. Beim Abendmahl denken Christen aller Konfessionen an das letzte, feierliche Abendessen, das Jesus kurz vor seinem Tod mit seinen Jüngern hatte. Er teilt Brot und Wein mit ihnen und sagt seltsame, verstörende Worte: Brot und Wein sind mein Leib und mein Blut. Und er fordert seine Jünger auf, immer wieder Brot und Wein miteinander zu teilen und sich dabei an ihn zu erinnern.

Brot und Wein erinnern daran, dass Gott selbst in seinem Sohn Jesus am Kreuz qualvoll gestorben ist. Obwohl Jesus nichts Böses getan hatte. Es ist schwer, sich das zu vergegenwärtigen. Das Abendmahl wirft viele Fragen auf, zum Beispiel: Warum musste ein Unschuldiger so leiden? Ich weiß darauf keine Antwort. Ich glaube aber, dass Gott allen, die unschuldig leiden, ganz nahe ist. Er hat als Mensch die schlimmsten Leiden erlitten.

Ja, das Abendmahl wirft viele Fragen auf. Manche glauben: In Brot und Wein ist Christus da, greifbar, spürbar, unmittelbar. Für andere ist es eher ein Symbol, ein Erinnerungszeichen. Für mich bleibt es ein Geheimnis. In jeder katholischen Messe ist vom „Geheimnis des Glaubens“ die Rede – so empfinde ich das auch.

Ein Geheimnis von großem Ernst, aber auch befreiend. Auch wenn ich es nicht begreife, kann ich spüren: Gott ist da. Ich muss nichts dafür tun. Der Tisch ist gedeckt. Wir teilen Gottes Gegenwart. Er ist uns nahe.

Um das Abendmahl hat es Spannungen gegeben, sogar Streit. Nach katholischer Lehre ist die Eucharistie in der Messe mit geweihtem Priester die einzig gültige Form. Nur wer katholisch ist, darf daran teilnehmen. Ich bin überzeugt: Christus selbst lädt ein. In evangelischen Kirchen sind alle Christen zum Abendmahl willkommen, gleich welcher Konfession. Auch in vielen katholischen Gemeinden ist es längst gute Praxis, dass zumindest die katholische Ehefrau mit ihrem evangelischen Ehemann – oder umgekehrt – an der Eucharistie teilnimmt. Und als Protestant darf ich allen katholischen Christen sagen: Willkommen zum Abendmahl!


Allen katholischen Hörerinnen und Hörern wünscht ein schönes Fronleichnamsfest

Ihr Andreas Duderstedt aus Lemgo.




Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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