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Kirche in WDR 3 | 21.07.2022 | 07:50 Uhr

Zurzeit verstorben

Jedes Jahr treffe ich mich am Dreikönigstag mit einigen Freunden in Köln. Nachdem wir morgens das Pontifikalamt im Dom mitgefeiert haben, gehen wir danach in die Brauhäuser und lassen den Tag bei Kölsch, etwas Leckerem zu essen und Gesprächen ausklingen. In einem der Brauhäuser wurde auf den Tischen für eine hausfremde Spirituose geworben, was mich doch etwas verwunderte, wo doch die Kölner Brauereien so viel Wert auf die jeweils eigenen Erzeugnisse legen. Also fragte ich den Köbes nach dem Grund, warum da Werbung für eine andere Marke gemacht wird. Der Köbes lächelte etwas verschmitzt und begann mit einer Erklärung. Es ging um die Inhaberin des Fremdherstellers, die wohl auch in einer besonderen Beziehung zum Inhaber der hiesigen Brauerei stand.

Am Akzent des Köbes merkte ich, dass Deutsch nicht seine Muttersprache war. Und so kam die Formulierung über seine Lippen: „Die Dame ist zur Zeit verstorben.“ – Für einen kurzen Augenblick ließ ich mir diese Formulierung durch den Kopf gehen und entgegnete dem Köbes dann sehr schnell: „Das nenne ich aber mal einen unerschütterlichen Glauben an die Auferstehung.“ – So fremd schien ihm die deutsche Sprache nun auch nicht zu sein, denn er merkte sehr schnell, was er da gesagt hatte und musste herzlich lachen. Die Anderen, die an unserem Tisch saßen, verfolgten unser kurzes Gespräch und lachten ebenfalls. „Auferstehung und wir sind die Ersten“, zitierte einer aus dem bekannten Witz von Tünnes und Schäl.

„Zur Zeit verstorben“ – über diese Formulierung muss ich immer wieder nachdenken. Wenn wir „zur Zeit“ sagen, dann gilt das meist nur vorübergehend. „Aufzug zur Zeit defekt“ oder die Ansage am Telefon „Zur Zeit ist niemand erreichbar“. Es geht also immer um einen Zustand, der möglichst bald überwunden werden soll. In der Tat finde ich es tröstlich, daran zu glauben, dass der Tod nur ein Durchgangstor in ein anderes Leben ist. Daran erinnern mich nicht nur Gebete, Lieder und Gottesdienste. Nein, in diesem Fall war es ein sehr sympathischer Versprecher eines Köbes in einem Kölner Wirtshaus.

Diese vielen kleinen Alltagserfahrungen wünsche ich auch Ihnen. Ihr Jan Hendrik Stens aus Köln.

Jan Hendrik Stens, Köln

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