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Kirche in WDR 3 | 15.10.2022 | 07:50 Uhr

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Vom Verweilen

Der Maler Piet Mondrian malt um 1900 Menschen und Landschaften seiner holländischen Heimat. Er malt ein „Schreibendes Mädchen“, seine Geburtsstadt Winterswijk, Bauern auf dem Feld und Bäume. Immer wieder Bäume. Mit Ölfarben, naturalistisch. Die Bäume strecken ihr schwarzes Geäst in den Himmel.

Im Laufe der Jahre werden die Abstände zwischen den Zweigen immer flächiger. So sehr, dass bald keine Bäume mehr erkennbar sind, sondern netzartige Strukturen. Von schwarzen Linien umrandet. Piet Mondrian malt abstrakt. So abstrakt, dass schließlich auf den Bildern nur noch wenige farbige Felder zu sehen sind. Rot, Gelb, Blau zum Beispiel.

Zunächst konnte ich mit seinen ruhigen Gemälden wenig anfangen. Doch je komplexer und unübersichtlicher ich selbst die Welt erlebe, umso wertvoller werden mir seine klaren Bilder. Sie geben nicht festen Inhalt vor, erzählen keine Geschichten. Die kann ich selbst entdecken. Die kann ich auf mich zukommen lassen. Mondrian hat die äußere Welt reduziert, überschaubar gemacht. Seine großen Bilder in Museen laden zur Meditation ein. Zu Verlangsamung, zur Konzentration.

Gut, dass in manchen Museen Bänke aufgestellt sind. Zum Schauen, zum Verweilen.

In seinen Aufzeichnungen nennt Mondrian nie den Begriff Gott. Er schreibt aber, dass seine Bilder durchlässig sind für weitaus mehr

als die sichtbare Wirklichkeit. Dass sie nicht dekorativ sind, sondern Einladungen, um Stille und Schweigen wahrzunehmen. Um sich einzulassen auf die Gegenwart von Göttlichem hinter der sichtbaren Welt.

Als Einladung zum Innehalten versteht der Benediktinermönch David Steindl-Rast eine Methode, die er stop – look - go nennt. Also: halt an – schau – gehe. Damit möchte er bewusst machen, sich nicht vom Leben mit seinen Informationen überfluten zu lassen. Ihm geht es darum, den Augenblick wahrzunehmen, um offen für Überraschendes zu sein, vielleicht für die Gegenwart Gottes. Und Dankbarkeit zu entwickeln.

Das ist das große Thema von David Steindl-Rast. Dankbarkeit für alles, was uns Menschen im Guten miteinander verbindet und dadurch eine Ahnung von der heilsamen Wirkkraft Gottes zu erhalten.

Auch die Bilder von Mondrian laden zu stop – look – go ein, zum Anhalten, zum Schauen und dann mit neuen Ideen, mit neuen Vorsätzen weiterzugehen. Stop – look – go reizt mich auch zum Ausprobieren in meinem Alltag. Vielleicht Sie auch.

Einen guten Tag wünscht Ihnen Petra Fietzek.

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