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Kirche in WDR 3 | 14.10.2022 | 07:50 Uhr

Vom Heimweh nach Gott

Vor kurzem las ich eine Scherzfrage in der Zeitung: Was ist weiß und rennt den Berg hoch? Die Antwort lautet: Eine Lawine, die Heimweh hat. So stark kann die Kraft von Heimweh sein. So elementar, dass sie sämtliche Regeln und Gesetzmäßigkeiten außer Acht lässt.

Von Kindern kenne ich das bedrückende Gefühl, das sie schildern, wenn sie beim Übernachten bei Freunden oder auf Klassenfahrten Heimweh haben. Bei mir selbst weiß ich, wie stark mein Heimweh nach Aachen sein kann, nach der Eifel, nach meinem verstorbenen Bruder.

Doch nicht nur nach Städten, Landschaften, Familie oder Verstorbenen kann man Heimweh haben. Nicht wenige Menschen haben Heimweh nach Gott. Vielleicht manchmal unbewusst und nicht an die Bezeichnung Gott gebunden. Da ist eine unbestimmte Sehnsucht nach Geborgenheit, verlässlichem Halt und Frieden in dieser unruhigen Welt. Eine tiefe Sehnsucht nach Sinn und Aufgehobensein dessen, was geschieht.

Negative Vorkommnisse in den Kirchen haben viele Menschen aus den kirchlichen Institutionen vertrieben, doch die Sehnsucht, das Heimweh nach Gott ist geblieben. Ja, oft sogar in dieser Obdachlosigkeit noch intensiver geworden.

Die Philosophin, Frauenrechtlerin und Ordensfrau Edith Stein schreibt vor hundert Jahren: Es hat mir immer sehr ferngelegen zu denken, dass Gottes Barmherzigkeit sich an die Grenzen der sichtbaren Kirche binde. Für diese unablässig Gottsuchende ist Gott als Schöpfer der Erde und des Kosmos weitaus größer und liebevoller, als wir es uns vorstellen können. Edith Stein ist von ihrer Herkunft her Jüdin. Sie stirbt im Konzentrationslager Ausschwitz und wird 1999 zu einer Patronin Europas erklärt. Mit ihrer Haltung und Fürsprache soll sie in politische Zerrissenheit Frieden und Menschenwürde bringen.

Dabei hat die kluge Philosophin in ihrer Beziehung zu Gott auch Kindhaftes. So sagt sie 1931 in einem Vortrag: Gotteskind sein heißt: an Gottes Hand gehen… alle Sorge und alle Hoffnung in Gottes Hand legen … Darauf beruht die Freiheit und die Fröhlichkeit des Gotteskindes.

Edith Stein macht keine Jenseitsvertröstung. Sie ist realistisch und sieht das Leben genauso, wie es sich mit seinen hässlichen Fratzen und in seiner Schönheit zeigt. Aber ihr Glaube an Gott ist wie eine Lawine, die spirituelles Heimweh hat. Die weiß, wo ihre innere Heimat ist. Die gegen negativen Zeitgeist und politische Unruhen bei Gott Halt findet.

An Gottes Hand gehen, - dieses vertrauensvolle Bild gibt sie auch uns heute mit auf den Weg.

Aus Coesfeld grüßt Sie Petra Fietzek

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