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Kirche in WDR 3 | 16.11.2022 | 07:50 Uhr

Holder Knabe in lockigem Haar

Autorin: Guten Morgen!


Rassismus, sagt Sarah Vecera, Buchautorin und Theologin, Rassismus ist etwas, das in ihrer Kindheit so beschrieben worden ist …


O-Ton Sarah Vecera: „dass das nur Menschen tun, die auch eine böse Absicht haben. Aber es wurde nicht benannt, dass Rassismus etwas ist, das überall in unserer Gesellschaft ist und überall auch in uns Menschen ist – auch in mir.“


Autorin: Und in mir. Obwohl ich das gar nicht will. Obwohl ich glaube, dass alle Menschen gleich sind. Vor allem gleich geliebt. Von Gott. Aber Rassismus ist kompliziert, sagt Sarah Vecera. Und meine Gedankenlosigkeit kann Menschen tief verletzen.


Sarah Vecera hat ein Buch geschrieben. Ihr Buch heißt ‚Wie ist Jesus weiß geworden?‘ und beschäftigt sich damit, dass die Kirche eigentlich ein Ort sein sollte, an dem sich alle Menschen sicher aufgehoben und geborgen fühlen können, an dem kein Mensch Angst haben muss. Aber, so Sarah Vecera, das schafft die Kirche leider nicht. Es fühlen sich in der Kirche eben nicht alle aufgehoben und geborgen. Und nicht nur dort. Viel zu oft wird auch Sarah Vecera gefragt: ‚Wo kommst du denn her?‘ Und die Antwort Oberhausen ist in ihrer Kindheit falsch gewesen und ist es für viele auch heute noch. Eben weil sie nicht so aussieht.


O-Ton Sarah Vecera:

„Ja, das fühlt sich ziemlich doof an, weil ich ja auch dazu gehöre, ich bin deutsch, genauso wie weiße Menschen deutsch sind. Und ich fühl mich jedes Mal, wenn Leute mir diese Frage stellen, dann fühl ich mich ausgegrenzt, dann fühl ich mich nicht dazugehörig und das ist einfach ein ziemlich blödes Gefühl, weil wir alle irgendwo gerne dazu gehören wollen und nicht ausgegrenzt werden wollen.“


Autorin: Ausgrenzen. Das können wir bei der Kirche leider auch zu gut. Und das fängt zum Beispiel damit an, dass unter meinem Weihnachtsbaum in der Kirche aber auch zuhause eine Krippe steht, in der ein weißes Jesusbaby mit goldenen Locken liegt.


In den meisten Gemeinden wär’s wahrscheinlich ein echter Aufreger, wenn am Heiligen Abend an Stelle eines blonden, blauäugigen Jungen einer mit dunkler Haut vom Esel im Stall beschnuppert würde. Und das ist ein Problem. Denn wenn ich mich darüber aufrege, sage ich ja: Gottes Familie, das sind Weiße. Gott hat nichts mit Schwarzen, Gott hat nichts mit People of Colour zu tun. Dass das weh tut, dämmert mir langsam. Dank Sarah Veceras Buch.


Sarah Vecera arbeitet bei der VEM, also bei der Vereinten Evangelischen Mission. Das ist eine Gemeinschaft von 39 Kirchen in Asien, Afrika und Deutschland. Sie ist Rassismus Expertin. Und auch wenn die Kirche oftmals kein sicherer Ort für People of Colour ist, so tut sie doch jede Menge dafür, Rassismus und Diskriminierung entgegenzuwirken:


O-Ton Sarah Vecera: „Ich mag an der Kirche, dass unterschiedliche Menschen zusammenkommen und voneinander lernen können und dass wir an einen Gott glauben, der oder die schon immer an der Seite derer war, die ausgegrenzt worden sind, die ausgeschlossen wurden. Wenn wir uns Geschichten von Jesus anschauen: Jesus ist zu Menschen gegangen, die ausgegrenzt worden sind, ob das Frauen waren, ob das kranke Menschen waren, ob das arme Menschen waren, Jesus war an ihrer Seite. Dass wir da miteinander eine Gemeinschaft sein können, von ganz unterschiedlichen Menschen. Und so voneinander auch total viel lernen können und unsere Gesellschaft und unsere Welt dadurch verändern können.“


That’s the spirit. Und dazu gehört auch, zu- und hinzuhören, was verletzt und wie mein Gegenüber angesprochen und behandelt werden möchte. Jesus hat das vorgelebt. Und. Kleiner Reminder: Jesus kam aus Palästina. Von wegen goldblond.


Dass uns Farben nicht so wichtig sind, dafür aber Herz und Haltung um so mehr, dass wünscht sich Ihre Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel aus Odenthal.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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