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Kirche in WDR 3 | 15.03.2023 | 07:50 Uhr

45 Jahre „Oh wie schön ist Panama!“

Oh, wie schön ist Panama!

Nein, ich war noch nie in Panama, in diesem Land in Mittelamerika, berühmt durch seinen Kanal, der den atlantischen und pazifischen Ozean verbindet. Vielen von Ihnen wird aber vielleicht wie mir dieser Ausruf als Titel des berühmten Kinderbuches von Janosch vertraut sein. Heute vor genau 45 Jahren, am 15. März 1978 erschien das Buch mit dieser liebevoll illustrierten Geschichte, die im Jahr darauf mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet wurde. Und dieses Jubiläum ist mir Anlass, das Buch wieder neu zur Hand zu nehmen. Immerhin: Schon als Kind habe ich es gelesen. Die Geschichte erzählt vom kleinen Bären und dem kleinen Tiger mit seiner gestreiften Tigerente aus Holz, die sich aufmachen, Panama, das Land ihrer Träume zu suchen. Die Reise ist voller Begegnungen und führt sie schließlich wieder zurück zu ihrem ursprünglichen Zuhause. Und genau das entdecken sie neu und ziehen dort glücklich ein als das Land ihrer Träume.

Nicht nur für Kinder ist diese Geschichte schön. Viele Erwachsene begleitet sie seit Kindertagen und sie hat ja auch etwas Faszinierendes. Panama – das ist Synonym für die innere Sehnsucht nach Weite, nach Abenteuer, eben nach dem Land eigener Träume. Diese Sehnsucht ist tief in uns verankert und sie verbindet sich im Hinblick auf Bär und Tiger mit der Sehnsucht nach Freundschaft. Letztendlich ist es die Sehnsucht nach einem glücklichen Leben. In der Geschichte wird diese Sehnsucht ausgelöst durch eine Kiste aus Panama, die nach Bananen duftet. Es ist der Duft der weiten Welt, der verzaubert und sich festsetzt: Es muss doch noch mehr geben als das momentane alltägliche Leben.

Ich finde dieses Gefühl in dem ungebrochenen Wunsch vieler junger Menschen, die mit Work and Travel nach Australien aufbrechen. Und wie ist das mit Menschen, die aus ihrem Beruf aussteigen und mal was ganz anderes machen wollen?! Ich muss gestehen: Manchmal träume ich auch von so einem Symbol-Ort Panama.

Doch dieses Sehnsuchtsgefühl ist nur die eine Seite der Erzählung. Geht es doch auch darum, im Ort des bisherigen Lebens, die Erfüllung der eigenen Sehnsucht zu finden. Es braucht dazu allerdings eine neue Perspektive. In der Geschichte von Janosch mit Bär und Tiger nimmt eine Krähe die beiden mit auf einen Baum, so dass sie ihr Land erstmals von oben sehen und als wunderschön entdecken. Solche Perspektivwechsel lohnen sich, vor allem wenn man gerade unzufrieden ist mit seinem Leben. So durfte ich in meinem beruflichen Leben als Priester einmal einen Perspektivwechsel vornehmen. Ich konnte mir bewusst die Situation der Kirche in Frankreich und den USA ansehen und sogar miterleben. Es war sehr bereichernd, hat mir aber auch die Augen geöffnet für das Gute an der eigenen kirchlichen Situation. Ich bin nach Deutschland zurückgekehrt in das Land, das für andere Menschen das Land ihrer Träume ist und wo ich leben darf. Das hat mich zufriedener werden lassen. Und ich kann die eigene Lebenslage auch mit ihren Unzulänglichkeiten viel besser annehmen.

Ich weiß: Nicht alle Menschen können so einen Perspektivwechsel vornehmen, gerade dann, wenn es ihnen nicht gut geht und sie unzufrieden sind. Aber ich setze darauf, dass die Sehnsucht nach Veränderung bereits die Augen für vieles öffnet. Und wer weiß: Manche Wege, die wie unnötige Umwege aussehen, sind im Rückblick oft die wichtigsten, um das eigene Leben mit neuen Augen zu sehen. Und ich würde behaupten: Diese Sehnsucht hat etwas mit dem Geist Gottes zu tun, der mich unruhig werden lässt und mich antreibt, die Welt immer wieder aus neuen Perspektiven zu betrachten – sogar ohne dafür eine Weltreise zu unternehmen. Vielleicht reicht ja schon dafür, nochmal das Buch von Janosch in die Hand zu nehmen. Ja, es ist zwar eine Geschichte für Kinder, doch sie hat Strahlkraft, denn sie erzählt von den großen menschlichen Themen: Sehnsucht, Freundschaft, Wegerfahrungen und ein erfülltes Leben. Oh, wie schön ist Panama!

Mit einem Lächeln auf den Lippen grüßt Sie heute Morgen ihr Propst Dietmar Röttger aus Soest.


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