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Kirche in WDR 3 | 23.03.2023 | 07:50 Uhr
Schmetterlingsalphabet
Guten Morgen!
Er hat etwas ganz Wunderbares geschaffen. Der norwegisch-amerikanische Fotograf Kjell Bloch Sandved (1922 - 2015). (1) Vor sieben Jahren ist er gestorben. Sein bekanntestes Projekt ist das Schmetterlingsalphabeth. Dabei geht es nicht um die Namen der scheuen Tiere. Fast ein Vierteljahrhundert war der Fotograf in mehr als dreißig Ländern unterwegs. In Wäldern und Sümpfen, meist im Morgengrauen und in der Abenddämmerung fotografierte er Schmetterlinge. Dabei sammelte er auch Buchstaben. Also Buchstaben, die er auf den Schmetterlingsflügeln eindeutig erkennen konnte. Und er schaffte es, alle 26 Buchstaben unseres Alphabetes zu finden. Hinzu kamen noch unsere zehn Zahlzeichen. Entstanden ist ein großartig buntes Bild mit Fotos von allen Zeichen und Buchstaben auf Schmetterlingsflügeln.
Natürlich, diese Zeichnungen auf den Flügeln sind reiner Zufall. Oder doch nicht? Ich glaube ja an Gott, der alles erschaffen hat. Wie auch immer; also wie er das gemacht hat, darüber wird uns in der Bibel nichts berichtet. Doch ganz eindeutig steht dort, dass alles was existiert, seinen Ursprung in Gott hat. Da ich das glaube, kann ich viele seiner Fußspuren in der geschaffenen Natur entdecken. Eben auch in diesem Schmetterlingsalphabet.
Vielleicht dachte Gott, als er mit seiner Schöpfung beschäftigt war: "Ich überrasche mal die Menschen. Die, die später alles erkunden und erforschen werden. Ich überrasche sie mit ihrem Alphabeth. Ich zeige ihnen, dass ich alle ihre Buchstaben und Zahlen schon längst kannte. Noch bevor auch nur der erste Neandertaler seinen Fuß auf diese Erde setzte." Und so ließ Gott in den unendlichen Möglichkeiten der Farben auf einem Schmetterlingsflügel auch unsere Buchstaben einfließen. Sie waren immer wieder zu sehen. Bis sich ein Kjell Sandved aufmachte, um es uns zu zeigen.
So, das ist meine Geschichte, wie es zu
diesem Alphabeth gekommen ist. Und ich finde sie schöner, als diese Buchstaben nur
als reinen Zufall anzusehen.
Was mich zu einem anderen Gedanken bringt: Auch ich selber bin eben kein
Produkt des Zufalls. Ich bin mehr als die Kombination der Gene meiner Eltern.
Ich bin ein Geschöpf Gottes. Von ihm gewollt. Und von ihm wunderbar gemacht. Im
139. Psalm, in der Bibel sagt ein Beter über Gott: "Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und
einzigartig gemacht hast! … Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm,
unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir
dennoch nicht verborgen." (2)
Ich wünsche Ihnen einen schönen,
gesegneten Tag! Vielleicht entdecken Sie ja heute auch den einen oder anderen
"Schmetterlingsbuchstaben".
Ihr Pastor Heddo Knieper aus Soest.
(1)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kjell_Bloch_Sandved, Aufruf am 03.02.23,
https://butterflyalphabet.com/main/index.php, Aufruf am
23.02.23 und: Neukirchener Kalender, 17. Oktober 2022.
(2) Psalm 139, 14a.15 Übersetzung: Hoffnung für alle.
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze