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Kirche in WDR 3 | 12.04.2023 | 07:50 Uhr

Maria von Magdala

Guten Morgen!

Die Orte am See Gennesaret, wo ich jetzt seit gut zwei Jahren leben darf, haben eine besondere Kraft, ja eine besondere Ausstrahlung. Hier hat sich die Landschaft in den letzten 2000 Jahren nicht sehr verändert. Viele Gäste haben deshalb das Gefühl, den Geschichten um Jesus von Nazaret hier näher zu sein. Die Jesusgeschichten fangen quasi neu an zu sprechen.

Anders geht es mir allerdings mit Maria aus Magdala, obwohl ihre Heimatstadt auch hier am See Gennesaret liegt. Aber dieser besonderen Frau komme ich hier nicht näher. Vielleicht auch deshalb nicht, weil das, wofür sie steht, nicht mit dem Ort Magdala, sondern mit Jerusalem verbunden ist. Es geht nämlich um die Osterbotschaft. Maria war es, die zu den Jüngern kam und sagte: „Ich habe den Herrn gesehen“ (Joh 20, 18). „Apostolin der Apostel“ wird sie deshalb genannt. Zu Deutsch: „Botin für die Boten.“

Und die Geschichte, die davon erzählt, gehört für mich seit Jahren zu den schönsten der Bibel. Die Geschichte geht so (Joh 20,11-17):

Sprecherin:

„Maria stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen ... Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern...“

Hier im Heiligen Land habe ich manches an dieser Geschichte besser verstanden. Denn wie so viele der neutestamentlichen Geschichten spielt auch diese an auf die hebräische Bibel, das Alte Testament. Genauer: Die Geschichte von Maria und Jesus spielt an auf das Paradies, den Garten Eden, auf den Anfang der Schöpfung. Und das bedeutet: Ostern ist ein neuer Anfang. Noch einmal wird eine Frau – wie einst Eva – beim Namen gerufen, von Jesus, dem neuen Adam. Und der sagt „Maria.“ Und sie antwortet: „Rabbuni.“

Im Hebräischen klingt das ganz zärtlich. Ich sage das nicht, weil ich Jesus und Maria ein erotisches Verhältnis andichten will – das ist historisch wenig wahrscheinlich –, sondern weil ich denke: Das ist eine Möglichkeit Ostern zu erleben: Ich werde beim Namen gerufen. Es geht um mich und darum, herausgerufen zu werden aus all dem, was mich einschränkt und begrenzt. Ich muss nur im wahrsten Sinne des Wortes „auf-hören“, also aufhorchen und etwas sein lassen, damit Neues geschieht. Für mich hat das mit Glauben zu tun und kann immer wieder neu passieren. Eine Begegnung wie die zwischen Jesus und Maria kann jeder Mensch erleben. Ich
spüre: Ich bin gemeint. Und vielleicht kann ich dann auch nur noch stammeln. Rabbuni. Oder was mir sonst in den Sinn kommt.

Ganz wichtig: Solche Momente kann man nicht festhalten. Nicht mal wirklich darüber reden. Aber ich bin überzeugt: Wirklich angerufen zu sein, gefragt zu sein, das gibt Kraft aufzustehen, loszugehen. Und das zu sagen, das zu tun, was gesagt, was getan werden muss.

In Jerusalem ist der einstige Garten mit dem Grab Jesu am Fuß von Golgota heute überbaut. Aber zum Glück kann dieser Garten überall sein – auch in meinem, ja, auch in Ihrem Leben.

Aus Tabgha grüßt Sie Georg Röwekamp.



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