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Kirche in WDR 3 | 20.04.2023 | 07:50 Uhr

Kindermund

Guten Morgen!


In meiner Tageszeitung gibt es eine kleine Rubrik mit der Überschrift „Kindermund“.

Vor einiger Zeit lese ich da:


Sprecher: „Mein Enkel Daniel (5 Jahre) war bei mir zu Besuch, um Kuchen zu backen. Auf einmal sagte er: „Oma, weißt du, warum wir beide uns so gut verstehen?“ Ich fragte: „Und - Warum?“. Er antwortete: „Oma, weil du immer das tust, was ich dir sage.“ (1)


Ich muss lachen. Kindermund tut Wahrheit kund. Wahrscheinlich tun Großeltern genau das tatsächlich sehr gerne. Sie freuen sich, wenn ihre Enkel da sind, sie haben Zeit, lesen vor, beantworten geduldig Fragen. Es macht Oma und Opa Spaß, den Kleinen jeden Wunsch zu erfüllen. Und so funktioniert es – ich nenne es mal das „Daniel-Prinzip“ - für beide Seiten sehr gut.


Aber mich hat der kleine Text auch ins Nachdenken gebracht: Was macht eigentlich ein gutes Miteinander aus?

Überall in unserem Zusammenleben stößt man auf ein Oben und Unten, gibt es die, die das Sagen haben und die, die es befolgen müssen. Und wenn unterschiedliche Menschen mit ihren ganz eigenen Sichtweisen und Eigenarten aufeinanderprallen – dann gibt es erst einmal einen Konflikt. Egal ob in einer Beziehung, in der Familie, in der Schule, unter Freundinnen und Freunden oder am Arbeitsplatz – überall wo Menschen zusammenleben oder arbeiten, geht es darum, dass diese Konflikte gelöst werden. Und wir miteinander auskommen. Und im besten Fall: gut.


Daniel und seine Oma haben das für ihr Miteinander wohl für den Moment sehr gut gelöst. Sie geben einander und bekommen voneinander, was sie brauchen: Aufmerksamkeit, Zeit, Liebe, vielleicht das Gefühl gebraucht zu werden oder in einer neuen Lebensphase noch einmal ganz neu gefordert zu sein.

Ich finde, dass dies ein guter Ausgangspunkt für gelingendes Zusammenleben ist. Füreinander da sein, zuhören, schätzen lernen, was der oder die andere mitbringt oder braucht. Respekt zeigen für das Leben anderer und miteinander im Gespräch sein. Das fordert mich immer wieder heraus, dass ich flexibel bin und kompromissbereit, dass ich Vertrauen habe und wertschätzend mit anderen umgehe. Für mich als Christin ist Jesus dabei ein Vorbild. Er hat den Menschen immer wieder gezeigt, wie man trotz unterschiedlicher Sichtweisen „miteinander sein“ kann. Und er hat alle wertgeschätzt – vor allem die, denen alle anderen ihre Würde abgesprochen haben. Jesus versteht sie. Würdigt sie. Und gibt ihnen damit neue Würde und Stärke. Vielleicht haben die Menschen damals gesagt: „Klasse, dieser Jesus. Der versteht mich.“

Und vielleicht frage ich einfach ja mal mein Gegenüber: „Weißt du eigentlich, warum wir uns so gut verstehen?“ Und dann freue mich auf das Gespräch, das sich daraus entwickelt.


Einen guten Start in den Tag wünscht Ihnen Pfarrerin Annette Krüger aus Witten.


(1) WAZ 07.01.2023.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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