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Kirche in WDR 3 | 11.05.2023 | 07:50 Uhr

Propheten

Mir geht seit einiger Zeit eine Liedzeile nicht mehr aus dem Kopf. Es sind die ersten Verse des Lieds „God is god“ von Joan Baez.
Die Folksängerin und Bürgerrechtsaktivistin aus den USA hat es als Eröffnungslied bei einem ihrer letzten Konzerte in Deutschland gesungen. Sinngemäß singt sie: „Ich glaube an Propheten, denn manche Leute sehen Dinge, die nicht jeder sehen kann. Und manchmal geben Sie diese Geheimnisse an uns weiter.“

Da holt also Joan Baez als Sängerin einen Begriff aus der Bibel auf die Bühne. Ich kann da gut mitgehen Denn: Ich erlebe das mit den Propheten oft im Alltag. Ich wälze längere Zeit ein Problem hin und her - und finde einfach keine Lösung. Aber durch das Gespräch mit meiner besten Freundin oder meinem Mann taucht auf einmal eine ganz andere Sichtweise auf. Nicht, dass das Problem weg wäre, aber es hat sich verändert.

Auch die Propheten in der Bibel sehen Dinge, die anderen nicht auffallen oder verborgen bleiben. Sie weisen auf soziale Missstände hin. So etwa Amos. Er beklagt, dass die „Schwachen ausgebeutet und die Armen zermalmt werden“ (Amos 4,1) . Oder hier – da klingt Amos wie ein Redner auf einer Maikundgebung:
„Die Gerechtigkeit ist zu Boden geschlagen“ (Amos 5,7). Ein anderer Prophet aus der Bibel ist Hosea. Er prangert nicht die sozialen Umstände an, sondern hinterfragt die Spiritualität. Hosea fordert einen neuen Blick auf die Beziehung des Menschen zu Gott : „An Liebe habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, / an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.“ (Hos 6,6)
- auch heute noch sehr aktuell.

Einer dieser Propheten ist Johannes der Täufer aus dem Neuen Testament. Als Johannes das erste Mal Jesus sieht, weiß er sofort, wer Jesus ist: „Dieser ist der Sohn Gottes.“ (Joh 1,34)
Selbst seine Jünger begreifen lange nicht, wer Jesus eigentlich ist. Aber: Johannes sieht Dinge, die nicht jeder sehen kann. Und er hat dieses Geheimnis weitergegeben. Wie gut, dass es Menschen gibt, die uns die Geheimnisse des Lebens neu und überraschend erklären.

Gute Propheten können auch die Kinder sein. So meinte neulich mein 6-Jähriger auf einer Autofahrt wie aus dem Nichts: „Mama, im Himmel sind doch alle Menschen verliebt, denn alle Menschen sind ja in Gott verliebt.“ Solche spontanen Geistesblitze meiner Kinder lassen mich erst schmunzeln. Und dann denke ich lange darüber nach. Wie heißt es in dem Lied?: „ manche Leute sehen Dinge, die nicht jeder sehen kann.“

Aus Ostbevern grüßt Sie Franzis Niehoff.

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