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Kirche in WDR 3 | 10.06.2023 | 07:50 Uhr

Kleinod Erde

Der hartgesottene Astronaut Edgar Mitchell empfand während seiner Apollo 14-Mission beim Blick aus dem All auf die Erde zugleich Zärtlichkeit und Zorn:


Sprecher:

„Man entwickelt hier oben spontan ein globales Bewusstsein, eine Zuwendung zu den Menschen, eine starke Unzufriedenheit mit dem Zustand der Welt und den Drang, etwas dagegen zu unternehmen. Von da draußen sieht die internationale Politik so kleinlich aus. Du willst einen Politiker beim Genick packen, ihn eine Viertelmillion Meilen heraufziehen und ihm sagen: ‚Schau dir das an ...‘“[1]


Der Zorn dieses Astronauten angesichts des kostbaren Kleinods „Erde“ wirkt auf mich wie heiliger Zorn. Denn dieser so überwältigend schöne und artenreiche Planet ist fast schutzlos einer Plünderung und Massenvernichtung ausgeliefert.


Ziemlich genau 600 Jahre vor der Erfahrung des Astronauten sieht die englische Mystikerin Juliana von Norwich in einer Vision eine Kugel „in der Größe einer Haselnuss“[2]. Als sie sich fragt, was dies wohl sei, hört sie: „Es ist alles, was erschaffen wurde.“ Sie staunt, denn es kommt ihr so klein vor, dass es im Nu zu nichts zerfallen könnte. Da vernimmt sie in sich die Stimme: „Es besteht, weil Gott es liebt.“ Und sie erkennt: Gott ist „der Schöpfer, der Liebhaber und der Erhalter“ dieser kleinen Erde.


Und wir? frage ich mich. Nach christlichem Verständnis sind wir berufen, Gottes Mit-Schaffende, Mit-Liebende und Mit-Erhaltende zu werden. Doch mit unserer Art zu wirtschaften zertreten wir die Erde, auf der wir leben, anstatt sie zu schützen. Wir zerstören das uns anvertraute, kostbare Kleinod und damit die Zukunft der Menschheit. Denn jede Ausbeutung, jede genetische Manipulation, jedes Pestizid holt uns wieder ein, fällt auf uns zurück.


Gott, fassungslos macht mich die Schönheit unseres Planeten. Fassungslos macht mich ebenso die ungebremste Gier unseres Wirtschaftens. Kein Tier ist so irrational, die Grundlagen der eigenen Existenz zu vernichten. Doch wir Menschen, mit Verstand begabt, tun es. Es fehlt uns an ökologischer, sozialer und spiritueller Intelligenz. Müssen wir noch größere Katastrophen erleben, um aus unserem Wahn zu erwachen und umzukehren?


Aus Aachen grüßt Sie

Spiritual Georg Lauscher.



[1] Zit. nach: F. Hanusch, C. Leggewie, E. Meyer, Planetar denken, Bielefeld 2021, 25.

[2] Lady Julian of Norwich, Offenbarungen von der göttlichen Liebe, Einsiedeln 52015, 34-37.

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