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Kirche in WDR 3 | 18.10.2023 | 07:50 Uhr

Phantasie

Guten Morgen.

"Phantasie ist ja unbedingt notwendig für den Menschen - große wie kleine. Man muss Phantasie haben, um sich etwas vorstellen zu können. (...) glücklicherweise gibt es ja noch Menschen mit Phantasie". (1) Das hat die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren gesagt. In ihrer Dankesrede. Denn am 22. Oktober 1978 wurde ihr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Warum sie den Preis erhalten hat – dazu hören wir etwas aus der Begründung: „Sie [also Astrid Lindgren] schenkt den Kindern in aller Welt als unverlierbaren Schatz die Phantasie und stärkt ihr Vertrauen zum Leben." Phantasie. „Bau dir kein Wolkenkuckucksheim“. „Träume realistisch“. Das sind so Sätze, mit denen ich aufgewachsen bin. Phantasie? Die Realität ist hart genug – damit sollte man sich frühzeitig arrangieren und drin überleben.

Das ist ja nicht ganz verkehrt. Ein Schuss Realismus, ein Wissen, was mir möglich ist und was nicht - klar, braucht man.

Doch die Phantasie, die hier gemeint ist, ist eine andere. Hier geht es nicht darum, dass ein Kind weltfremd wird, wenn es seine Phantasie schweifen lässt. Sondern darum, dass ein Kind einen weiten Horizont behält und rettende Ideen findet.


Und so eine rettende Idee ist manchmal auch ein Vorbild wie Pippi Langstrumpf. Stark, selbstbewusst, die lebt, wie es ihr gefällt – und die eben auch mit zwei unterschiedlich gemusterten Strümpfen in die Schule geht. Warum nicht?


Die Autorin Astrid Lindgren hat zeitlebens großen Respekt vor Kindern und sieht sie als freie und starke Persönlichkeiten. Erziehung mit autoritären Mitteln – mit Schreien, drohen, manipulieren, bestrafen, Schlägen - nicht mit ihr. Geborgenheit und Freiheit nennt sie einmal als wichtige Grundlagen, als es um ihre eigene Kindheit geht. Geborgen und frei ist sie aufgewachsen. Und so sollen auch die anderen Kinder aufwachsen dürfen.


Ob Ronja Räubertochter, Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga… – um nur einige zu nennen – millionenfach werden ihre Bücher von Grönland bis Südafrika gelesen. Von Kindern und Erwachsenen.

Denn Phantasie hilft auch erwachsenen Menschen.

In ihrer Dankesrede zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels sagt Astrid Lindgren:

„Die jetzt Kinder sind, werden (...) einst die Geschäfte unserer Welt übernehmen, sofern dann noch etwas von ihr übrig ist. Sie sind es, die über Krieg und Frieden bestimmen werden und darüber, in was für einer Gesellschaft sie leben wollen. In einer, wo die Gewalt nur ständig weiter wächst, oder in einer, wo die Menschen in Frieden und Eintracht miteinander leben."


Am Sonntag wird diese Rede auf den Tag genau 45 Jahre alt. Und sie ist aktueller denn je. Astrid Lindgren ist zwar christlich erzogen worden, hat sich als Erwachsene aber nicht als gläubig bezeichnet. Doch ich denke, sie hat in der Sonntagsschule, in die sie als Kind gegangen ist, auch von Jesus gehört, der die Kinder einfach in die Arme genommen hat.

Genervte Jünger, genervte Eltern, schreiende und laute Kinder…. Man will Jesus schützen und schickt die Kinder weg. Doch Jesus sagt: Lasst die Kinder zu mir kommen. Denn ihnen gehört das Reich Gottes. Und dieses Reich Gottes, das wird oft so beschrieben wie die friedliche Welt, die Astrid Lindgren in ihrer Dankesrede beschreibt.


Und dazu braucht es aufmerksame Erwachsene, die Kindern Frieden vorleben. Und die Kinder ermutigen, ihre eigenen Wege und Lösungen für eine friedliche Welt zu finden.


Es grüßt Sie herzlich, Petra Schulze, Rundfunkpfarrerin in Düsseldorf.



Quellen:

http://kalenderblatt.de/index.php?what=thmanu&manu_id=302&tag=22&monat=10&weekd=&weekdnum=&year=2023&lang=de&dayisset=1 (zuletzt abgerufen am 05.10.23)

22.10.1978: Astrid Lindgren erhält Friedenspreis




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