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Kirche in WDR 3 | 22.11.2023 | 07:50 Uhr

Buß- und Bettag

Heute ist Buß- und Bettag. Nur zur Erinnerung. Vielen ist das gar nicht mehr bewusst. Ein Feiertag, an dem man nicht frei hat, ist ja irgendwie auch gar kein richtiger Feiertag. Also gefühlt. Obwohl, eigentlich ist der Buß- und Bettag schon immer ein eigenartiger Tag gewesen. Auch bevor er von der Pflegeversicherung einkassiert worden ist. Auch da war er für viele schon eher ein „Bus- und Bett-Tag“. Ein Tag zum Wegfahren oder Liegenbleiben. Ich glaube, das liegt am Thema. Weihnachten geht es um die Geburt eines Kindes und Lichter und Familie. Das feiert man gern. Ostern ist auch toll: Da geht es um Auferstehung, Neuanfänge. Um Wachsen und Werden. Wunderbar. Aber beim Thema „büßen und beten“, wird es direkt so persönlich. Das ist ein bisschen unangenehm. Seit Adam und Eva damals von der verbotenen Frucht gegessen haben und dabei erwischt wurden, ist „büßen“ eher nicht das, was wir in uns haben. Eher „rausreden“. Adam schiebt es auf Eva, Eva auf die Schlange. Die ist schuld. Und gemeinsam schieben sie es dann auf Gott. Wer hat das alles schließlich gemacht? Eben!


Und so machen wir es heute immer noch. Wenn es Probleme gibt, ist die erste Frage regelmäßig: „Wer hat Schuld?“
Und dann wandert das von einem zum anderen. Wer ist schuld daran, dass unser Jens-Malte in der Schule nicht mitkommt? Der Lehrer. Sagen die Eltern. Die Eltern. Sagt der Lehrer. Die Regierung. Sagen schließlich beide zusammen. Darauf kann man sich immer einigen. Die Vorgänger-Regierung. Sagt die Regierung. Das geht so lange, bis einer die Schuld nicht schnell genug weiterreicht. Oder sich einfach nicht wehren kann. Der ist es dann. Weg mit dem. Mit Problemlösung hat das natürlich gar nichts zu tun.


Probleme verschwinden, wenn man sie löst, nicht, wenn man die Schuld von einem zum anderen weitergibt. Vielleicht ist die Idee hinter dem Buß- und Bettag doch gar nicht so dumm? Mal nicht nach den Fehlern anderer zu suchen, sondern sich fragen: Wo ist eigentlich mein eigener Anteil an diesem Problem? Und vor allem: Was kann ich, ganz persönlich, ganz konkret dazu beitragen, dieses Problem jetzt zu lösen? Zumindest die Sache auf einen besseren Weg zu bringen? Vielleicht in der Hoffnung, dass es dann auch noch einen guten Schubs von oben in die richtige Richtung gibt. Für den Fall, dass die eigene Kraft nicht ausreicht.


Also in heutiger Sprache: Weniger meckern, mehr Verantwortung übernehmen. Veränderungen zulassen. Auch bei mir selbst. Gerade bei mir selbst. Und vertrauen, dass dieser Weg auch ein gutes Ziel findet. Vielleicht ist diese Idee doch gar nicht so seltsam. Und eigentlich auch einen Feiertag wert. Zur Erinnerung, damit man’s nicht vergisst.



Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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