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Kirche in WDR 3 | 04.12.2023 | 07:50 Uhr

Harry Potter und Gott

„Es heißt Leviosa, nicht Leviosaaa …“ Sie erkennen dieses Zitat nicht? Dann sind Sie womöglich kein Kind der 90er-Jahre. Ich schon …. Da ist einer dieser Säle aus Holz in Hogwarts, ein winziger Professor und ein Haufen Kinder in dunklen Umhängen. Und mittendrin die Neunmalkluge Hermine Granger.

Vielleicht haben Sie es jetzt doch erkannt. Es geht um Harry Potter. Ich war ein Kind, als der erste Teil rauskam. Und ich erinnere mich, als wäre es gestern. Eine fantastische Welt voller Zauberei. Eine Welt voller Licht und Wunder. Wärme und Freundschaft. Und irgendwie war auch in meinem Leben alles gut.

Ein neuer Harry Potter Film? Dann hieß es: Ab ins Kino! Nicht allein, sondern mit meinem besten Freund – Niklas. Und der Popkorn-Duft, wenn sich die Tür öffnete… Kino war und ist für mich Zauberei. Auch die Harry-Potter-Filme waren anfangs ganz zauberhaft. Aber das hat sich dann gewandelt …

Etliche Filme später ist davon nichts mehr übrig. Die Mauern der Zauberschule stehen in Trümmern. Viele Figuren sind gestorben. Der finale Kampf gegen das Böse steht kurz bevor. Aus dem Kind mit der runden Brille und der Narbe ist ein Erwachsener geworden. Aus dem niedlichen Kinderfilm ein düsteres Drama.

Und auch ich bin kein Kind mehr. Vieles hat sich verändert. Auch in meinem Leben sind wichtige Figuren gestorben. Und doch sind sie ein Teil von mir. Genauso wie Hermine, Ron und Harry.

Das weiß auch Facebook … Da hab‘ ich neulich einen spannenden Artikel gelesen. Und wieder ging’s um Harry Potter. Genauer um meine Lieblingsfigur: Severus Snape, den Meister der Zaubertränke. Der ist bekannt für sein Kostüm. Schwarz, von Kopf bis Fuß. Gehrock und Umhang. Irgendwas zwischen Don Camillo und Trauerkloß.

Und den Autoren ist aufgefallen: Das Kostüm von Snape hat sich nie verändert. Warum ist das so?

Die Antwort der Kostümbildner, simpel und doch tiefgründig: „Etwas das perfekt ist, kann nicht verbessert werden.“

Und egal wohin ich gerade gehe – dieser Gedanke lässt mich nicht los. „Etwas das perfekt ist, kann nicht verbessert werden.“ Denn: Es gibt kein ‚perfekter‘ oder ‚weniger Perfekt‘. Perfekt ist perfekt. Und wenn etwas nicht perfekt ist, ist es nicht fertig.

So gesehen bin ich auch nicht perfekt. Ich bin nicht fertig. Ich verändere mich. Mal ganz ehrlich: Ich bin froh, dass ich noch nicht fertig bin. Ich bin dankbar, dass sich Dinge immer wieder verändern. Und ich bin erleichtert, dass mein Leben in Bewegung bleibt. Ich finde das extrem entlastend.

Und gleichzeitig gibt es diese perfekten Momente. Augenblicke, in denen ein Film mich zu Tränen rührt. Gespräche, die unter die Haut gehen. Menschen, die mir das Gefühl geben, dass alles gut ist. Erinnerungen wie an die Kinobesuche mit Niklas.

Ich glaube: In beidem ist Gott: In den perfekten Momenten und in der Freiheit, dass ich nicht fertig sein muss.


Ich grüße Sie aus Herten. Ihr Stephan Orth


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