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Kirche in WDR 3 | 22.12.2023 | 07:50 Uhr
Krippe und Kreuz
In vielen Krippendarstellungen findet sich auch ein Kreuz, manchmal versteckt und unscheinbar, manchmal aber groß und sichtbar – ein Hinweis auf das, was noch kommt. Das kleine Kind wird einmal viel leiden müssen. Krippe und Kreuz sind „aus ein und demselben Holz“. Aber gerade darin zeigt sich die Liebe Gottes. Diese Liebe umfasst das ganze Leben Jesu, von der Geburt bis zum Tod. Und so ist auch jedes menschliche Leben von Gottes Liebe umfangen.
Davon handelt auch ein Weihnachtsgedicht von Mechthild Mayer:
Sprecherin/Sprecher:
Krippe
und
Kreuz: Erlösung ist so
deutlicher.
So sind die Balken des
Futtertrogs
und die
Balken des
Kreuzpfahls
aus
ein und demselben Holz;
und
33 Jahre
binden
einen armen Beginn
und ein armes Ende
mit dem Wort Liebe
groß zusammen.[1]
Auf dem Friedhof ist es nun ganz dunkel geworden. Ich zünde ein Grablicht an und stelle es in den Leuchter. Hier, auf dem Grab meiner Eltern und Großeltern, soll es auch über die Feiertage brennen. „Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst“, (Joh 1,5) so formuliert es der Evangelist Johannes zu Beginn seines Evangeliums. Ich wünsche mir, dass alle Menschen, in deren Leben es gerade dunkel ist, etwas von diesem erlösenden Licht spüren können. Und ich wünsche mir auch für meine verstorbenen Angehörigen, dass ihnen das ewige Licht Gottes leuchte. Denn dieses Licht ist stärker als der Tod.
Ihnen allen einen guten Tag!
Ihr Pastor Achim Hoppe
[1] Mechthild
Mayer: Krippe und Kreuz. In: Uns ist ein Kind geboren. Krippe 2000. Eine
Auswahl neuer deutscher Weihnachtslyrik. Hockenheim 1994, S. 74.