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Kirche in WDR 3 | 16.01.2024 | 07:50 Uhr

Warten

Guten Morgen!

Weihnachten ist vorbei, auch die Weihnachsszeit – selbst wenn mancherorts die Krippen wie früher noch bis zum 2. Februar stehen. Und die Adventszeit ist erst recht vorbei. Dabei mochte ich die Zeit vor dem Fest mit ihren sehnsuchtsvollen Liedern eigentlich immer schon mehr als die oft so brüchige Weihnachtsseligkeit.

In diesem Jahr war es nochmal anders bzw. intensiver – hier in Israel, am See Gennesaret, wo ich lebe und das Gästehaus des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande leite. Jedes Jahr kommen hier tausende von Touristen hin. Jetzt steht das Haus fast leer – wie kann es auch anders sein, seitdem Krieg im Land ist.

Es ist eine Zeit des Wartens: Wir warten, warten auf Dinge, von denen wir hoffen, dass sie nicht passieren, oder warten ohne zu wissen, worauf.

Viel mehr noch als ich persönlich erleben das Menschen, die von den Ereignissen ganz direkt betroffen sind. Eine von ihnen, eine jüdische Bekannte, hat versucht, das in Worte zu fassen:

Sprecherin:

„Warten auf Nachrichten
Warten, dass die Nachrichten aufhören

Warten, dass der Tag endet

Warten, dass die Nacht endet

Warten auf Raketen

Warten, dass die Raketen aufhören

Warten, dass die Geiseln heimkehren

Warten auf die, die nie mehr heimkehren

Warten darauf, nach Hause zu gehen

Warten darauf, neue Häuser zu bauen

Warten auf Worte, mit denen man beten kann

Warten auf Frieden

Warten auf die endgültige Erlösung“

Ja, für sie und viele andere ist das Warten noch nicht vorbei. Natürlich haben wir Weihnachten gefeiert – so gut das geht allein in einem riesigen, leeren Haus. Aber wie nie zuvor habe ich gespürt: Weihnachten ist nur ein Vorgeschmack, ein Hoffnungszeichen. Die „endgültige Erlösung“ steht immer noch aus.

Anders gesagt: Eigentlich ist immer noch Advent. Und ich möchte nicht nur ein fünftes Kerzlein anzünden, sondern ein sechstes, siebtes, achtes und so fort.

Und ich möchte immer noch rufen: O Heiland, reiß die Himmel auf! O komm, o komm, Emmanuel! Komm endlich, du Heiland aller Welt! Komm endlich, du Friedensfürst. Komm, wenn Weihnachten nicht nur ein billiger Trost gewesen sein soll.

Bis dahin gilt es zu warten. Und ich versuche zu glauben, dass das Licht wirklich in die Finsternis scheinen will, dass es all denen leuchten will, die noch immer im Schatten des Todes sitzen, als Geiseln in den Tunneln der Hamas, unter den Trümmern von Gaza und Khan Younes oder gefangen in Depression. Dass es gerade auch denen leuchten will, die es im Moment nicht sehen können.

Aus dem Heilig-unheiligen Land grüßt Sie Georg Röwekamp


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