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Kirche in WDR 3 | 13.02.2024 | 07:50 Uhr
Geteilte Schokolade
Der Film ist quasi eine Neuauflage des mehrfach verfilmten Kinderbuchs „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und erzählt vom Leben des jungen Willy Wonka.
Der junge Analphabet Willy Wonka kommt in die Stadt, nach sieben Jahren Weltreise. Da hat er in fernen Ländern gesucht nach den kostbarsten und seltensten Zutaten, die seinen Schokoladen ihren besonderen Geschmack verleihen. Nun möchte er sich seinen Traum erfüllen und in einer noblen Geschäftsgalerie sein erstes Schokoladengeschäft eröffnen. Das alles ohne viel Geld, aber mit wirklich außergewöhnlichem Konfekt und reichlich Zuversicht und Mut im Gepäck.
Soweit, so gut: Auch wenn die Menschen begeistert sind
von seinen innovativen Spezialitäten, muss sich Willy gleich gegenüber drei
Konkurrenten behaupten. Die Chocolatiers, üble Konkurrenten noch dazu, haben
ein Schokoladen-Kartell gebildet und fürchten die neue Konkurrenz sehr.- und
das zu Recht.
Um die Geschäfte weiterhin
am Laufen zu halten, bestechen sie mit ihren Produkten den schokoladensüchtigen
Polizeichef. Der schüchtert Willy ein
und bestraft ihn, wann immer er es wagt, seine einzigartigen Leckereien in der
Öffentlichkeit vorzustellen.
Es ist ein wundervoller Film gewesen. Voller Spannung und Humor. Mit guter Musik und tollen Kostümen. An einigen Stellen trägt er -wie es sich für einen guten Film gehört- auch eine tiefe Ernsthaftigkeit mit. Es ist die Geschichte um Willy Wonkas verstorbene Mutter. Die beiden verband die Leidenschaft zur Schokolade t. Von seiner Mutter hat Wonka ein kleines Stück Schokolade, sorgfältig verpackt in Papier mit auf den Weg bekommen. Es sei, so hatte sie damals gesagt, für einen sehr besonderen Moment. So trägt er es die ganze Zeit bei sich; quasi als wertvolle Erinnerung und mit einem wachen Auge auf sein Leben. Wann wird wohl dieser eine, dieser besondere Moment kommen?
Als sich die Ereignisse zuspitzen -sowohl dramatisch, als auch romantisch- kommt dieser Moment dann auch irgendwann. Dass er da ist, und man auf keinen anderen warten muss, das merkt Wonka von selber. Er öffnet die Verpackung, findet einen kleinen und handgeschriebenen Zettel und genießt mit allen Sinnen. Am Ende wird es nicht der fantastische Geschmack dieser besonderen Schokolade sein, der in Erinnerung bleibt. Es ist die Botschaft des kleinen Zettels.
„Das Besondere ist nicht die Schokolade, sondern es sind die Menschen, mit denen du sie teilst.”
Tja… so war das am Ende auch mit unserem Kino-Nachmittag. Der Film wird um so wertvoller, weil wir ihn gemeinsam erlebt haben. Weil wir bis heute darüber sprechen und lachen. Und so ist das wohl überhaupt in unserem Leben.
Vielleicht waren, oder sind sie ja in diesen Tagen im Straßenkarneval unterwegs. Vielleicht haben Sie ja auch Kamelle, oder sogar Schokolade gefangen. Am besten schmeckt die „süße Karnevalsbeute“, wenn man sie mit tollen Menschen teilt.
Waren sie nicht karnevalistisch? Kein Problem. Teilen sie doch ein wenig Zeit mit besonderen Menschen. Vielleicht sogar im Kino… denn der Film Wonka zum Beispiel, der läuft hier und da immer noch.
Einen schönen Tag (ob mit, oder ohne Schokolade) wünscht Ihnen
Bastian Rütten, Pastoralreferent aus Kevelaer.