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Kirche in WDR 4 | 23.08.2014 | 08:55 Uhr

Schöpfer-Macht

Autor: Es ist geschafft! Ich bin oben, stehe am Gipfelkreuz, das immer wieder von Bergdohlen umkreist wird. Sie warten darauf, dass etwas für sie abfällt. Aber ans Essen denke ich hier oben nicht! Der Himmel ist wolkenlos, die Sonne scheint mit voller Kraft, obwohl es erst 10 Uhr ist. Die Sonnencreme trocknet auf meiner Haut und riecht angenehm. Ich nehme einen Schluck aus meiner Wasserflasche. Dann lasse ich meinen Blick schweifen. Soweit das Auge reicht: Berge, nur Berge. Manche haben eine Schneedecke, die aus der Ferne aussieht wie Puderzucker. Das kann kein Mensch gemacht haben. Das kann auch nicht einfach Zufall sein, liebe Hörerin, lieber Hörer. Meine Gedanken werden unter der Hand zum Gebet. Anbetung und Nachdenken, das sind ja auch keine Gegensätze. So wie in einem Lied, aus dem Gesangbuch, das der Philosoph Christian Fürchtegott Gellert gedichtet hat.

Sprecherin: Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, die Weisheit deiner Wege, die Liebe, die für alle wacht, anbetend überlege: so weiß ich, von Bewund’rung voll, nicht wie ich dich erheben soll, mein Gott, mein Herr und Vater.

Autor: Auch ich bin voll von Bewunderung! Bin überwältigt und berührt von dieser Größe und Erhabenheit der Bergwelt, die mich zum Staunen bringt und mich still macht, in mir ein Gefühl von Ehrfurcht vor Gottes Schöpfermacht erzeugt. Vergessen sind da die Sorgen um die Natur und die Menschen, die ich ja auch oft habe.

Tja, der Lieddichter, der konnte noch ganz unbeschwert einen solchen Text dichten. Er wusste noch nichts von einer herannahenden Klimakatastrophe, die in den kommenden Jahrzehnten noch viel Leid über die Menschen bringen kann.

Gellert hatte eher ein optimistisches Bild vom Menschen. Er glaubte noch, den Menschen durch die Vernunft ändern zu können. Und er hatte sich den Leitsatz der Aufklärung zu eigen gemacht: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Er dachte also: der Mensch sei verständig und vernünftig.

Heute sagen viele mit Recht: Das Konzept der Aufklärung ist gescheitert. Ja, es erscheint mir aus heutiger Sicht geradezu naiv! Der Mensch ist nicht vernünftig. Da sind ganz andere Kräfte am Werk!

Und doch: Die Spuren von Gottes Macht und Größe in seiner Schöpfung - sie sind für mich sichtbar. Ich kann sie mit meinen Sinnen aufnehmen und begreifen.

Gott hat den Menschen seine Schöpfung anvertraut. Das bedeutet freilich auch: Wir werden die Suppe auslöffeln müssen, die wir uns eingebrockt haben! Wir werden mit dem, was wir der Natur, Gottes guter Schöpfung, angetan haben, leben müssen. Ich befürchte: Die Natur wird zurückschlagen und unsere Kinder, Enkel und Urenkel werden es ausbaden müssen.

Ich finde das traurig. Wütend macht es mich auch. Manche sagen: Die USA und China ja, die wollen doch keine Beschränkungen beim CO2- Ausstoß zulassen. Ich finde: Wir sollten uns lieber an die eigene Nase fassen! Solange die kontaminierten Fässer in der Asse Jahr um Jahr vor sich hinsuppen, haben wir genug vor der eigenen Tür zu kehren.

Solange die Feinstaubbelastung in vielen Innenstädten immer noch viel zu hoch ist, brauchen wir uns gar nicht aufzuplustern. Denn: Jeder ist schließlich mitverantwortlich! Jeder muss seinen Beitrag leisten, damit wir nicht auf eine Katastrophe zusteuern.

Ich zweifle manchmal, ob all die berühmten kleinen Schritte wie Plastiktüten vermeiden, Müll trennen und das Auto stehen lassen uns am Ende retten werden. Doch dann denke ich wieder: Wollte Gott für uns nicht der sein, der die Schöpfung, sein Werk, auch erhält?!

Mein Gebet am heutigen Morgen lautet: Gott, Du hast Vertrauen in uns Menschen gesetzt. Du willst deine Schöpfung auch erhalten. Verteidige dein Werk gegen uns Menschen. Schütze uns vor uns selbst. Wir hoffen auf Dich! Lass uns jetzt nicht allein. AMEN

Gott mit Ihnen an diesem Tag, das wünscht Ihnen Pfarrer Frank Küchler aus Marialinden

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