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Kirche in WDR 4 | 17.10.2014 | 08:55 Uhr

Internationaler Gedenktag zur Beseitigung der Armut

Heute, am 17. Oktober ist der Internationale Gedenktag zur Beseitigung der Armut. Der morgige 18. Oktober ist noch nicht durch einen internationalen Gedenktag belegt. Ich schlage vor, die UNO möge ihn zum Internationalen Gedenktag zur Beseitigung des Reichtums erklären. Denn beides gehört zusammen. Zur Verarmung der Vielen gehört die Bereicherung der Wenigen.

Anfang des Jahres veröffentlichte die Hilfsorganisation Oxfam beeindruckende Zahlen über Reichtum und Armut: 85 Milliardäre auf dem Globus besitzen so viel wie die arme Hälfte der ganzen Menschheit, das sind 3,5 Milliarden Menschen.

Der Soziologe Hans-Jürgen Krysmanski hat einmal schön veranschaulicht, was es bedeutet, ein Milliardär zu sein. (1) Er hat zu diesem Zweck Dollarnoten gestapelt. Tausend Dollar ist ein Geldscheinstapel von einem Zentimeter Höhe. Die allermeisten Menschen auf diesem Planeten haben nicht einmal das. Das Vermögen des einfachen Millionärs ist zehn Meter hoch. 10 Millionen Dollar ergäben schon hundert Meter, ein Hochhaus mit 30 Stockwerken.

Ein richtiger Multimillionär mit einem Vermögen von hundert Millionen Dollar – dazu zählen die Größen aus Wissenschaft, Politik, aus dem Showbusiness und Sport – sind mit Gebäudemaßen schon nicht mehr erfassbar. Die fliegen in einem Kilometer Höhe über die Stadt hinweg. Dann geht die Welt der Reichen allmählich in die der Superreichen über.

Mit 200 bis 300 Millionen Dollar überfliegt man bequem die Alpen, mit 800 Millionen Dollar den Himalaya – und braucht dann schon ein Sauerstoffgerät. Der Milliardär schließlich fliegt in seinem Privatjet in einer Höhe von 10 Kilometer, wo die Welt da unten sehr klein aussieht. In dieser Region, ab einer Milliarde Dollar, zehn Kilometer hoch, wird es erst wirklich interessant. Mit 10 Milliarden, hundert Kilometer, verlässt man die irdische Lufthülle. Die genannten 85 reichsten der Reichen befinden sich irgendwo im Weltraum. Von dort aus kontrollieren sie ihre Vermögen. Gottgleich, möchte man meinen.

Sprecher: Wer ist wie der HERR, unser Gott, im Himmel und auf Erden?

Er ist hoch erhaben und sieht auf das, was erniedrigt wird.

Er richtet den Armen auf aus dem Staub.

Er erhebt den Bedürftigen aus dem Schmutz.

Er gibt der Entwurzelten Wohnung im Haus. (Psalm 113)

Autorin: Gott zeigt seine Gottheit dadurch, dass er nicht im Himmel über den Dingen schwebt und alles so herrlich regieret, fern von denen, die im Staub kriechen. Er erhebt den Bedürftigen aus dem Schmutz. Dieser Vers aus Psalm 113 ist originalgetreu übersetzt deftiger: „Er holt den Armen aus der Scheiße.“ „Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein“ (Deuteronomium 15,4), lässt Gott an anderer Stelle ausrichten. Er arrangiert sich nicht mit der Armut, etwa so, dass er das Armsein für die Betroffenen ein bisschen positiver gestaltet. Auch nicht so, dass er an die Gutherzigkeit einiger Millionäre und Milliardäre appelliert. Und erst recht nicht so, dass er den Armen auch noch die Schuld an ihrer Misere gibt. Gott holt die Armen weg von den hinteren Rängen. Er bringt sie nach vorn, in die Mitte, nach oben: „Er setzt sie neben die Fürsten“ sagt der erwähnte Psalm.

Wer mitmachen will bei Gottes Anti-Armuts-Projekt, muss sich auch dafür einsetzen, dass die obszöne Reichtumsanhäufung beseitigt wird. Sie ist gemacht von einer Politik, die vor allem die Rettung der Renditen und nicht die Rettung der Menschen zum Programm macht. Denn die Vermögen der einen sind immer die Schulden der Anderen, die umsonst beten: Vergib uns unsere Schulden. Einige Millionäre haben angefangen mitzumachen. „Millionäre für Steuererhöhungen“ heißt ihre Initiative. Sie haben verstanden: Mehr Gleichheit ist mehr Glück, für andere und für sie selbst. Sie fühlen sich nicht in einer Welt zu Hause, in der 85 Menschen auf Kosten der Hälfte der Menschheit leben.

Auch wenn man kein Millionär ist, kann man Gottes Plan unterstützen.

Wie das gehen kann? Dafür beten und arbeiten. Ihre Pfarrerin Silke Niemeyer.

(1) Hans Jürgen Krysmanski: Hirten & Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen. Westfälisches Dampfboot. 2. Auflage. Münster 2009.

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