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Sonntagskirche | 22.02.2015 | 08:55 Uhr

Von Grillen und Münzen

Guten Morgen, liebe Hörerin, lieber Hörer! Ein weißer Mann war mit einem Indianer befreundet. Einmal besuchte der Indianer seinen Freund in der Großstadt. Als sie eine stark befahrene Straße entlang gingen, bemerkte der Indianer: «Horst du auch, was ich hore?» – «Was soll ich schon horen bei diesem Verkehrslarm», entgegnete der Freund. «Ich hore eine Grille zirpen», beharrte der Indianer. «Du kannst doch unmoglich eine Grille zirpen horen – bei diesem Larm!» Der Indianer trat zur Seite, lauschte eine Weile und ging dann auf ein Haus zu, schob ein Weinrankenblatt zur Seite; und siehe da: Eine Grille hockte an der Hauswand und zirpte ihr Lied. «Ihr Indianer habt halt ein besseres Gehor als wir Weißen», versuchte sich der Freund herauszureden. «Das stimmt nicht, ihr hort so gut wie wir Indianer. Soll ich s dir beweisen?» Der weiße Mann nickte. Der Indianer nahm eine Geldmunze aus der Tasche und warf sie auf den Gehsteig. Obwohl sie kein lauteres Gerausch machte als die zirpende Grille, drehten sich zwei, drei Passanten suchend um. «Siehst du», erklarte der Indianer, «ihr hort genauso gut wie wir; doch jeder nimmt nur das wahr, worauf sein Herz gerichtet ist.» (1)

Diese Geschichte macht eins klar: Wir haben Ohren des Herzens. Wie funktionieren diese Herzensohren? Ich richte mich auf etwas aus und in diese Richtung wachsen dann die sensiblen Antennen. Die sind jetzt besonders empfangsbereit für das, was mir wichtig ist. Wirken wie eine Art Filter. An anderer Stelle verkümmern sie und werden unempfindlicher. Ich kann anscheinend nicht zu allen Seiten sensibel sein - dann würde ich überflutet werden von Eindrücken. An dieser Einseitigkeit ist auch gar nichts Falsches. Es ist schlicht eine Schutzfunktion der Seele, die nebenher gesagt auch eine Menge Energie spart. Warum soll ich sensibel sein zu einer Richtung hin, die mich nicht interessiert? Zum Beispiel… für aktuelle Modetrends der Pariser Haute Couture? Sie interessiert mich nicht, ja im Gegenteil: langweilt mich. Das sagt nichts über die Sache aus, sondern vor allem über mich und meine Vorlieben.

Oder ein anderes Beispiel: Da brauche ich ein neues Smartphone. Typisch Mann geht es nun ins Internet und es wird geforscht und verglichen und Preise erhoben, dann über Wochen hinweg Tendenzen bei den Preisen beobachtet - ich will ja nicht zu viel ausgeben! Ich rede dann auch dauernd davon und diskutiere mit anderen Männern darüber. Herrlich! Gemeinsame Herzensohren! Aber auch schrecklich nervend für andere, die dem nichts abgewinnen können. So verständlich das ist, so sehr erschreckt mich gleichzeitig die Tatsache, wie sehr mich so Belangloses fesseln kann. Die Bibel sagt: „Wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus!“ (Lukas 6,45). Das kann Gutes wie Böses sein. Wertvolles oder Belangloses. Gott hat mir die Verantwortung dafür gegeben, zu entscheiden: Mit was lasse ich mich füllen?

Mit dem, was dem Leben dient oder mit dem, was es vernichtet? Mit Gutem oder Bösem? Ich spreche aus und nehme wahr, wovon mein Herz voll ist. Es geht also letztlich darum, womit ich es fülle. Daraus ergibt sich die Richtung, in die ich meine Lauscher anschließend aufsperre! Das ist der Weg zu einem glücklichen Leben. Jesus sagt dazu einmal. „Glücklich sind, die das Wort Gottes horen und bewahren!“ (Lukas 11,28). So ist am Ende weder der Indianer noch der Großstädter im Recht - aber beide müssen sich entscheiden, was sie hören wollen. Womit sie ihr Herz füllen. Das ist die ganz persönliche Verantwortung. Und eins weiß ich: Auch wenn meine Antennen manchmal Richtung neueste Technik schwenken, Gottes Worte an mich nähren mich viel langfristiger. Gerne lasse ich sie in mein Herz. Damit ich das höre und rede, was wirklich wichtig ist.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag mit offenen Herzensohren in Richtung Himmel. Ihr Pastor Christof Lenzen aus Eschweiler.

( 1) VerfasserIn unbekannt. In vielfältiger Weise im Internet zu finden z. B. unter: http://www.tauschnetz.ch/Bibliothek/klangdermuenze.pdf.

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