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Kirche in WDR 4 | 18.04.2015 | 08:55 Uhr

David und Absalom

Guten Morgen! Ein Sohn lehnt sich gegen seinen Vater auf. Das kommt immer wieder vor. In der Pubertät ist es ganz normal. Wer selber gerade erwachsen wird, stellt die väterliche Autorität in Frage, widerspricht, geht auf Konfrontation. Wenn es gut geht, entwickelt sich daraus nach einiger Zeit ein reifes Verhältnis zwischen Vater und Sohn.

Bei David ging es nicht gut. Er, der König von Israel, hatte einen Sohn, der selber nach der königlichen Macht strebte: Absalom. Ein attraktiver Typ, der die Herzen gewinnen konnte. „In ganz Israel gab es keinen Mann, der so schön war und so sehr bewundert wurde wie Absalom. Vom Scheitel bis zur Sohle war alles an ihm vollkommen.“ Eine strahlende Figur, mit imponierendem Auftreten: Wenn er so mit wehendem, prachtvollem Haar auf seinem Wagen stand und die Pferde lenkte und seine 50 Bodyguards vor ihm herliefen, zog er alle Blicke auf sich. Die Frauen schwärmten für ihn. Und er wusste genau, wie er die Sympathie der kleinen Leute gewinnen konnte. Die Bittsteller, die auf dem Weg zum königlichen Hof waren, fragte er nach ihrem Anliegen, hörte ihnen aufmerksam zu. Und sagte dann: „Ich sehe, das Recht ist auf deiner Seite, aber da drin wird dich niemand anhören. Wäre ich doch nur an der Macht, ich würde schon für Gerechtigkeit sorgen.“ Das glaubten sie ihm nur zu gerne, die Unterdrückten und Benachteiligten, die Mittellosen, die ohnmächtig Zornigen, die Verbitterten. Hätte es im alten Israel Meinungsumfragen gegeben, die Werte für Absalom wären zu diesem Zeitpunkt sprunghaft nach oben gegangen.

Er war beliebter als sein Vater, der König David. Beste Voraussetzungen für einen Putsch: Mit militärischer Gewalt reißt Absalom die Macht an sich, David muss fliehen. Das Volk jubelt dem neuen König zu. Und nun führen Vater und Sohn Krieg gegeneinander: Absalom in jugendlichem Überschwang, David widerstrebend.

Am Ende kommt es zur militärischen Entscheidung. Bevor David seine Soldaten in den Kampf gegen Absaloms Truppen ziehen lässt, schärft er seinen Offizieren ein: Schont mir mein Kind! Passt auf, dass Absalom nichts passiert! Alle haben es gehört.

Für Absaloms Revolutionsheer zeichnet sich eine vernichtende Niederlage ab. Der junge Aufrührer reitet auf seinem Maultier unter einem Baum hindurch, da verfängt sich sein langes, prachtvolles Haar im dichten Geäst, das Reittier läuft unter ihm weg, er bleibt kläglich zappelnd hängen. Davids Befehlshaber Joab zögert nicht und sticht den Hilflosen tot.

Der Aufruhr gegen David ist erfolgreich niedergeschlagen. Seine Position als Staatschef ist wiederhergestellt. Er hat gewonnen. Doch David weint um seinen Sohn. David ist untröstlich.

Der Vater-Sohn-Konflikt hat ein tödliches Ende genommen. Musste das sein?, denke ich beim Lesen. Warum hat Joab den ausdrücklichen Befehl des Königs missachtet, da der hieß: Schont den Königssohn? Handelte er aus Mordlust oder aus Staatsräson: So lange der am Leben bleibt, ist die rechtmäßige Herrschaft nicht sicher?

Fragen bleiben offen. Vater und Sohn – wo haben sie versagt? David liebte seinen Sohn – und musste sich trotzdem gegen ihn verteidigen. Das ist eine grausame Tragödie. Da gibt es kaum ein Entrinnen. Wie können Väter und Söhne, Mütter und Töchter, Eltern und Kinder heute mit solchen schweren Konflikten umgehen? Der Kampf auf Leben und Tod führt ja nicht unbedingt zum Krieg. Er kann im Drogentod enden oder in erbitterten Rechtsstreitigkeiten. Oder Eltern und Kinder brechen den Kontakt ab, lebenslang. Dann lohnt es sich, Rat und Hilfe zu suchen. Bei einer Familien-Beratungsstelle zum Beispiel. Um zu schauen: Was ist der Konflikt und wie kommen wir da ´raus? Das erfordert Mut. Aber es kann zur Versöhnung führen, zum Leben.

Gott kann uns diesen Weg zeigen, meint Ihr Andreas Duderstedt auf Bielefeld.

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