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Kirche in WDR 4 | 15.06.2015 | 08:55 Uhr

Neues anfangen

Guten Morgen.

Etwas Neues! – Was für manche einladend und verführerisch klingt, ist anderen ein Gräuel. Neue Schuhe? Ja, genau, sagen die einen – Schick! Ach nein, nicht unbedingt, denn die muss ich ja erst eintragen, bis sie richtig bequem sind, sagen die anderen.

Oder das Urlaubsquartier für den Sommerurlaub, das jetzt bald mal gebucht werden müsste. Mal was Neues sehen, schmecken, riechen, hören: Ja, sagen die einen. Nein, meinen die anderen: Wir fahren schon 25 Jahre an die Ostsee, das hat uns doch immer so gut gefallen. Ich selbst gehöre, ehrlich gesagt, keiner der beiden Kategorien so richtig an. Manchmal mag ich es vertraut, dann wieder brauche ich dringend eine Abwechslung, eben was Neues.

Heute, am Montag, starten wir in eine neue Woche. Wenn es nach mir geht, wär es doch noch gar nicht nötig gewesen? Das Ende der letzten Woche war gerade so gemütlich. Es hätte für mich noch ewig dauern können.

Aber o.k. Die neue Woche liegt noch unbenutzt vor mir. Neue Aufgaben, die schon warten – obwohl ich mit den alten doch noch gar nicht fertig geworden bin. Etwas Neues? Vielleicht – aber bitte doch heute früh noch nicht!

Höre nie auf anzufangen! – Dieser Spruch hängt an meinem Computermonitor. Er ist mir gerade montags ein Fingerzeig, wie kostbar und wichtig Neuanfänge sein können. Und dabei ist auch maßgeblich, in welcher Stimmung ich Neues anfange. Natürlich auch, wie ich diese neue Woche anfange.

Eigentlich finde ich Anfänge ja doch eher lustvoll und freue mich auf das, was mich vielleicht erwartet – auch in dieser Woche.

Es geht aber nicht nur um den Wochenbeginn, es geht beim Neuanfang um etwas Grundsätzliches. Für mich ist Anfangen-Können auch ein Charisma, eine Gnade: Nach einem Streit, nach einer Enttäuschung neu anfangen. Nach einer Situation des Scheiterns einen neuen Versuch starten können, das ist schon eine besondere Lebensqualität und kann Menschen stärken.

In der antiken griechisch-christlichen Kultur hatte man ein Wort für den rechten Moment, den man ergreifen soll, um etwas zu tun: Es ist der Kairos, der besonders geeignete Moment. In der griechischen Mythologie ist er der Gegenspieler zum Kronos, das ist die langsam und gleichmäßig dahinfließende Zeit.

Der Kairos wird übrigens bildlich so dargestellt: mit kahlem Hinterkopf und mit einer großen Locke im Stirnbereich. Und das hat seinen Grund: Wenn der Kairos, der richtige Moment gekommen ist, dann soll man ihn beim Schopf packen. Eben die Gelegenheit beim Schopf packen, wie es sprichwörtlich heißt. Und wann ist so ein Kairos gekommen? Das sagt einem in der Regel nicht der Verstand, sondern eher das Herz.

Aber ist die Gelegenheit vorbei, dann hat man keine Chance mehr, diesen Kairos doch noch zu erwischen. Denn schließlich – so sagt der Mythos – ist Kairos ja am Hinterkopf kahl und damit nicht mehr zu fassen, wie an der Stirnlocke.

Heute ist Montag – eine neue Woche liegt vor uns. Fassen wir Kairos beim Schopf, nutzen wir die Gelegenheit, die diese neue Woche bereithält.

Aus Oberhausen grüßt Sie Ingelore Engbrocks

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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