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Kirche in WDR 4 | 04.08.2015 | 08:55 Uhr

Neueste Paradies Nachrichten

Guten Morgen! "Neueste Paradies Nachrichten“ - so lautet der Titel eines Buches des englischen Autors David Lodge. In dieser Geschichte hat das Paradies einen Namen: Hawaii.

Diese Insel steht wie kaum eine andere für paradiesische Zustände. Und so erzählt der Roman von Menschen, die sich von England aus mit einem Charterflug auf den Weg nach Hawaii machen, um dort das Paradies zu finden. Und sei es nur für vierzehn Tage.

Einer dieser Menschen ist ein ehemaliger katholischer Priester, Bernard Walsh.

Er ist vom Glauben abgefallen - aber immer noch auf der Suche; auf der Suche nach Gott, nach der Liebe und nach dem verlorenen Paradies. Hawaii wird für ihn allerdings kein Paradies. Seine Tante, die dort lebt, ist todkrank; sein Vater, der mitgereist ist, erleidet vor Ort einen Verkehrsunfall. Und so pendelt Bernard wochenlang zwischen beiden hin und her.

Das sind ganz und gar keine paradiesischen Zustände, die er eigentlich gesucht hat. Das erinnert vielmehr an die Vertreibung aus dem Paradies.

Warum sehnen sich die Menschen überhaupt nach dem Paradies? Vermutlich, weil sie einmal dort waren. Weil dort alles begann. Mit Adam und Eva im Garten Eden. Und weil die Menschen von Gott aus diesem Paradies vertrieben wurden.

Die Bibel berichtet, dass der Eingang scharf bewacht wird: Himmlische Wächter, Engel, lagern davor - mit einem Flammenschwert, an dem keiner vorbeikommt. Hinter dem Tor ist noch immer der Garten mit den Bäumen und den Früchten. Aber sonst ist der Garten leer. Adam und Eva und ihre Tiere, die sind jetzt draußen. Sie wurden vor die Tür gejagt. Und es gibt kein Zurück.

Und warum das Ganze? Der Mensch muss hinaus, weil er vom Baum des Lebens essen wollte. Er wollte wie Gott sein. Grenzenlos. Und deshalb wird er vertrieben aus dem Paradies - hätte es aber gern zurück.

Bernard Walsh erlebt in Hawaii derweil doch noch eine Art „Himmel auf Erden“. Denn er verliebt sich. Und zwar ausgerechnet in die Frau, die seinen Vater angefahren hat. Das Buch endet schließlich zwar nicht mit einem Happy End, aber zumindest hoffnungsvoll.

In dieser Geschichte vom ehemaligen Priester geht es letztlich um die Erfahrung: Wir leben eben nicht im Paradies, sondern draußen. Wir können uns ewiges Leben und ungetrübtes Glück zwar denken, es aber nicht selbst herbeiführen. Wir pendeln zeitlebens hin und her in dem Zwiespalt zwischen dem Traum vom Schönen und der manchmal so harten Realität.

Das Eingangstor zum Paradies ist in dieser Welt nirgends zu finden – und doch ist jedes Menschenleben irgendwie mit ihm beschäftigt. Die ganze Menschheitsgeschichte lässt sich als der trotzige Wille begreifen, sich selbst wieder Paradiese zu schaffen.

Aber die gute Nachricht lautet: Es gibt doch einen Weg ins Paradies. Man kann ihn allerdings nicht alleine finden. Viel zu oft haben Menschen das geglaubt; aber es ist ihnen nicht gelungen. Und die Urlaubs- und Einkaufsparadiese verschaffen - wenn überhaupt - nur zeitweise glückliche Momente.

Es ist die Liebe Gottes, die den Weg zurück ebnet. Er kommt selbst als liebender Mensch auf die Welt in seinem Sohn Jesus. Und der gibt die Liebe Gottes weiter und sorgt dafür, dass sie sich auf Erden ausbreitet. Mit ihm und mit dieser Liebe ist die Tür zum Paradies offen. Deshalb heißt es auch in einem bekannten Weihnachtslied:

„Heut schleust er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis. Der Cherub steht nicht mehr dafür, Gott sei Lob, Ehr und Preis!“

Und wer das glaubt, der kann nicht anders, als auf dieser Welt die Liebe an andere weiter zu geben; weil er den Glauben an das Paradies nicht verloren hat. Auch wenn die Welt manchmal ganz anders aussieht.

Ihr Pfarrer Bernd Becker aus Bielefeld.

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