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Kirche in WDR 4 | 12.09.2015 | 08:55 Uhr

Brot oder Schnaps?

Guten Morgen!

Seit jeher lieben es die Mächtigen, die Wahrheit so zu verdrehen, dass sie ihren Interessen nützt: die römischen Machthaber nannten die frühen Christen „Atheisten“, weil sie nicht den römischen Göttern opferten. Die Diktatoren Lateinamerikas und die USA nannten die Christen „Kommunisten“, weil sie sich nach dem 2. Vatikanischen Konzil auf die Seite der Armen stellten und durch ihren Einsatz für Gerechtigkeit den Diktaturen gefährlich wurden.

Glaube kann Ängste auslösen. Nicht nur bei den Mächtigen. Zunächst einmal im Glaubenden selbst, denn es gilt, in einer lieblosen Umgebung Liebe zu riskieren und in einer ungerechten Umgebung Gerechtigkeit einzuklagen.

Zum anderen kann gelebter Glaube in einer rationalistischen, säkularen Welt Ängste bei anderen auslösen, denn er bringt eine Dimension ein, die man ins Private verdrängt hat.

Ein Glaube, der sich in Kirchen einschließt und mit dem Feiern schöner Liturgien begnügt, macht es dagegen allen leicht. Er beruhigt und vertröstet. Er dient sich den herrschenden Verhältnissen an. Wer sie mit religiösem Zuckerguss überdeckt, paktiert mit dem Unrecht. Ein stummer Glaube, der sich Unrecht und Leid gegenüber neutral verhält, ist ein fromm getarnter Atheismus.

Das ist das Gefährliche an der Religion:

Mit ihr ist es wie mit gutem Getreide: ich kann daraus Brot gewinnen, das mich stärkt und aufrecht und belastbar durchs Leben gehen lässt.

Ich kann allerdings auch Schnaps daraus brennen, der mich kurzfristig tröstet und beruhigt, weil mir die Wirklichkeit verschwimmt und schließlich abhandenkommt.

Das aus Getreide gewonnene Brot miteinander zu teilen, wurde das Erkennungszeichen der Christen. „Sie brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude.“ (Apg 2,46)

Brot ist das Erkennungszeichen der Christen, nicht billiger Fusel.

„Das ist aber streng“, mögen Sie jetzt denken. „Ich brauch doch auch Trost und Ruhe.“ „Ja gewiss! Aber nicht als Hauptsache, als Hauptmahlzeit, sondern zwischendrin.“ Ein Gläschen Schnaps täglich, sagen die Alten, hält gesund und munter. Schon Philon von Alexandrien, ein jüdischer Philosoph und Theologe zur Zeit Jesu, beschreibt das Leben der Glaubenden als „nüchterne Trunkenheit“!

Diese „nüchterne Trunkenheit“ wünsche ich uns –

Spiritual Georg Lauscher aus Aachen.

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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