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Kirche in WDR 4 | 21.03.2016 | 08:55 Uhr

Nur ein kleines Zeichen

Guten Morgen!

Es sind schwierige Zeiten: Unser Land steckt in einer heftigen Krise, ausgelöst durch die riesige Zahl an Flüchtlingen, die unaufhaltsam zu uns kommen. Manche reden sogar von der schwersten Krise seit dem 2. Weltkrieg. Das klingt dramatisch, aber es stimmt: Die Folgen von Krieg, Terror, Unrecht und Armut in so vielen Ländern der Erde schwappen zu uns herüber. Die damit verbundenen Probleme lassen sich nicht so einfach lösen. Vor allem ahnen immer mehr Menschen: Die Zeiten sind vorbei, in denen wir uns hier auf einer Insel des ungetrübten Wohlstands und der Sicherheit wähnen dürfen – als gingen uns die Krisen und Katastrophen der restlichen Welt nichts an. Das macht unruhig, löst Angst, teilweise sogar Hysterie aus – und führt zu hitzigen Debatten.

Was aber hilft in solchen schwierigen Zeiten? Was braucht es, wenn die Welt um uns herum ins Wanken gerät? Jetzt ist Karwoche – da geht’s ja auch um Krise, um die Katastrophe eines Lebens. Jesus macht die ganzen Schrecken durch, die das menschliche Leben mit sich bringen kann: Scheitern, Verrat, Hass, Angst, Leiden und Sterben. Wie hält er das aus? Wie steht er diese „Krise“ durch, in der es für ihn keine einfachen Lösungen gibt?

Mich beschäftigt immer wieder, dass die dramatische Geschichte der Karwoche in der Bibel mit einer „Liebesgeschichte“ beginnt. Da drängt sich eine Frau zu Jesus vor: Mit einem kostbarem Öl salbt sie ihn. Unglaublich! Die Leute um Jesus sind verwirrt: Was soll das? Will die Frau sich wichtig tun? Was für ein Kitsch, teuer noch dazu!

Dann geht Jesus dazwischen: „Lasst die Frau in Ruhe!“ Was sie tut, ist wichtig. Und: Es soll nie vergessen werden. Und so ist es gekommen: Die Evangelisten Matthäus, Markus und Johannes eröffnen damit die Leidensgeschichte Jesu. Lukas erzählt sie an anderer Stelle. Da ist die Frau eine „Sünderin“ – wahrscheinlich eine Prostituierte. Die Szene ereignet sich im Haus eines religiösen Lehrers und wird erst recht zum Skandal! Die frommen Leute, die immer zu wissen glauben, was richtig und was falsch ist, empören sich. Jesus aber stellt sich vor die Frau – und gegen diejenigen, die sich für etwas Besseres halten, und die alles besser zu wissen glauben. Die Frau weiß, dass sie nichts Besseres ist und dass sie nichts besser weiß. Sie weiß nur eines: Von Jesus muss man auch nichts Besseres sein und nichts besser wissen. Vor Jesus weiß sie sich unendlich geliebt – und das macht sie so frei und leicht, das lässt sie viel Liebe verströmen.

Die Liebe steht am Anfang der Karwoche. Da wird auf den Punkt gebracht, was der Kern der Botschaft Jesu ist: Dass allein die Liebe zählt, die kompromisslose Wertschätzung eines jeden Menschen. Und: Dass die schweren Wege im Leben, die großen Herausforderungen und auch die Krisenzeiten einer Gesellschaft auf Liebe angewiesen sind.

Die Liebe droht in Krisenzeiten verloren zu gehen. Die Würde des Menschen ist in den letzten Monaten plötzlich wieder antastbar geworden, soll nur noch für ausgewählte Menschen gelten. Haltungen, Denkweisen und Worte sind von Respektlosigkeit und Hass geprägt. Das ist brandgefährlich. So bestehen wir keine Krise. Ich weiß auch keine Lösungen in den großen Fragen dieser Tage – aber als Christ weiß ich eines: Die Liebe, die Wertschätzung füreinander darf auch in schwierigen Zeiten nicht verloren gehen – ohne sie sind wir verloren.

Aus Essen grüßt sie Generalvikar Klaus Pfeffer.

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