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Kirche in WDR 4 | 20.04.2016 | 08:55 Uhr

Vom Gotteswerkzeug

Guten Morgen!

Wer bin ich?

Wie verändere ich mich im Laufe meines Lebens?

Heutzutage machen das viele Menschen an Fotoerinnerungen, an Selfies fest.

Malende Künstlerinnen und Künstler greifen seit Jahrhunderten zu Pinsel, Leinwand und Farbe. Malen Selbstporträts. Nicht, um sich besonders vorteilhaft darzustellen, sondern um sich selbst studieren zu können. Das eigene Spiegelbild auf der Leinwand zu befragen:

Wer bin ich?

Wie verändere ich mich im Laufe meines Lebens?

Auch der Maler Albrecht Dürer aus Nürnberg malte sich zahlreiche Male.

Als Dreizehnjähriger, als junger Mann, als älterer Mann. In zeitgenössischer Tracht oder unbekleidet. Sein bekanntestes Selbstporträt ist das um 1500 entstandene Gemälde Selbstbildnis im Pelzrock. Es zeigt Dürer in frontaler, selbstbewusster Ansicht. Seine langen, dunklen Locken umrahmen symmetrisch sein Gesicht. Die Augen blicken den Betrachter an. Die Kleidung wirkt vornehm. Dieses Gemälde zeigt zum einen Dürers Interesse an seinem Aussehen, verbunden mit der Frage: Wer bin ich?

Darüber hinaus zeigt es seinen Stolz, ein schöpferisch tätiger Mensch zu sein.

Das Gemälde enthält aber noch eine ganz andere Botschaft, eine andere Ikonographie: Dürer malte sich in der Haltung, in der Christus seit Jahrhunderten dargestellt wurde. Auf Ikonen in der Ost- und Westkirche, auf zahlreichen Gemälden und Mosaiken in verschiedenen Ländern. Immer wieder haben bildende Künstler versucht, Christus bildhaft vor Augen zu führen. Meist mit dunklen Haaren und einem Bart. Oft in der Bildmitte, zentral, aus dem Bild herausschauend.

Genauso malte sich Albrecht Dürer.

Steht ihm das zu, werden Sie sich fragen. Ist das nicht Gotteslästerung? Wie wäre das, wenn ich mich als Christus darstellen würde?

Albrecht Dürer hatte ein ganz anderes Anliegen. Indem er sich selbst wie Christus malte, berichtete er von seinem persönlichen Glauben: Dürer wollte

– ähnlich wie Jesus Christus – den Menschen von Gott verkünden. Er war überzeugt, mit seiner Malerei, seinen Holzschnitten und Kupferstichen das zum Ausdruck zu bringen, was der Schöpfergott in ihn persönlich hineingelegt hatte. Seine Berufung. Sein Talent. Damit stellte er sich Gott zur Verfügung. Stolz und demütig zugleich. Er sah sich als Werkzeug Gottes.

Wenn ein Mensch sich Gott in seinem Leben zur Verfügung stellt, muss es nicht um besondere Talente gehen. Es kann Friede sein, der durch genau diesen Menschen in die Welt kommt. Es können Hoffnung, Freude oder Mitmenschlichkeit sein, die eben dieser Mensch verbreitet, wie es in einem weltweit bekannten Gebet heißt:

Oh Herr,

mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,

dass ich Liebe übe, wo Hass ist,

dass ich verbinde, wo Streit ist,

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,

und dass ich Dein Licht anzünde, wo Finsternis regiert.

Aus Coesfeld grüßt Sie Petra Fietzek

Bildrechte:wikipedia

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